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Institutionen

Akten aus Hamburg

Übernahme

Im Dezember 2006 wurden vom Zentralarchiv 10 lfm Altakten beim Staatsarchiv Hamburg abgeholt (Zugang 06/09). Die Vorgeschichte dieser Übernahme ist lang und verworren. Es können hier nur einige Andeutungen gemacht werden. Die Jüdische Gemeinde Hamburg hat vor einigen Jahren begonnen, die Archivierung ihrer Altakten in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Hamburg zu regeln. So gelangten Ende 2005 Altakten im Umfang von 68 lfm aus dem Keller der Gemeinde in die Magazine des Staatsarchivs. Der größte Teil dieser Akten (etwa 60 lfm) war in Hamburg nach 1945 entstanden und soll im Hamburger Staatsarchiv verbleiben. Es gab aber auch außerhamburgische Provenienzen, die schließlich an das Zentralarchiv in Heidelberg abgegeben wurden.

Ordnung und Verzeichnung

Eine erste Titelliste ist bereits von Jürgen Sielemann im Staatsarchiv Hamburg erarbeitet worden. Auch die Numerierung der Akten erfolgte noch in Hamburg. Sowohl vor als auch nach der Numerierung sind die Akten in Hamburg mehrfach umgelagert worden, so daß es zu erheblichen Vermischungen der verschiedenen Provenienzen kam. Nach der Übernahme durch das Zentralarchiv sind die Akten zunächst nach Provenienzen getrennt worden. Innerhalb jedes Provenienz-Bestandes ist dann nach den in Hamburg vergebenen Nummern sortiert worden. Da die hamburgischen Provenienzen jedoch im Staatsarchiv Hamburg verblieben sind, gibt es jetzt immer wieder Lücken in der Abfolge der Nummern. Die nunmehr auf den Webseiten das Zentralarchivs veröffentlichten Einlieferungslisten zu den einzelnen Beständen sind das Werk zweier Bearbeiter. Die Titelaufnahmen stammen von Jürgen Sielemann in Hamburg und die Einteilung in Bestände ist von Peter Honigmann in Heidelberg besorgt worden.

Provenienzen

(überwiegend) nach 1945

Zentralkomitee der Befreiten Juden in der Britischen Zone (Bestand B. 1 / 28)

Unterlagen von der Gemeideabteilung Lübeck, insbesondere Korrespondenz von Norbert Wollheim,
1945 – 1951, Umfang 3,5 lfm. Bis Januar 2012 war an dieser Stelle die Einlieferungsliste zu finden. Inzwischen sind diese Akten zusammen mit den direkt aus Bergen-Belsen stammenden Unterlagen von Josef Rosensaft (1, 5 lfm) in einem gemeinsamen Findbuch verzeichnet worden. Zu Wollheim siehe dort das Kapitel 2 .

Verband der Jüdischen Gemeinden Nordwestdeutschlands (Bestand B. 1 / 29)

Akten, 1950 – 1959, Umfang: 0, 4 lfm , Einlieferungsliste

Jüdische Gemeinde Lübeck (Bestand B. 1 / 30)

Akten, 1848 – 1969 (überwiegend Nachkriegszeit), Umfang: 2, 5 lfm, Einlieferungsliste

DP-Komitee Neustadt /Holstein (Bestand B. 1 / 31)

Akten, 1945 – 1949, Umfang: 0, 3 lfm, Einlieferungsliste

Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein e.V., Kiel (Bestand B. 1 / 32)

Akten, 1933 – 1937 (nur ein Konvolut), 1953 – 1968, Umfang: 0, 1 lfm, Einlieferungsliste

bis 1938

Synagogengemeinde Münster (Bestand B. 1 / 33)

Akten, 1838 – 1938, Umfang: 0, 8 lfm , Einlieferungsliste

Landesverband der Synagogengemeinden im Land Lippe (Bestand B. 1 / 34)

Akten, 1830 – 1938, Umfang:2, 3 lfm, Einlieferungsliste,
Findbuch von Ruppert und Hartmann

Oldenburg: Landesgemeinde und Landesrabbinat (Bestand B. 1 / 35)

Akten, 1920 – 1939, Umfang: 0, 5 lfm, Einlieferungsliste
Von Werner Meiners überarbeitete Liste

Überlieferungsgeschichte

Die Akten der Gemeinden und Verbände aus der Vorkriegszeit (Münster, Lippe, Oldenburg) sind 1938 beschlagnahmt und anschließend in nahe gelegene Staatsarchive verbracht worden (Staatsarchiv Münster, Landesarchiv Detmold, Staatsarchiv Oldenburg). 1953 sind sie der Jewish Trust Corporation (Büro Hannover) ausgehändigt worden. 1954 waren die Materialien aber schon beim Verband der Jüdischen Gemeinden Nordwestdeutschlands in Hamburg, der sie „vorsorglich für ein etwa geplantes jüdisches Zentralarchiv in Anspruch genommen“ hat.

Die Akten der Gemeinden und Verbände aus der Nachkriegszeit dürften zum größten Teil aus Lübeck stammen. Wahrscheinlich sind sie nach der 1968 erfolgten Auflösung der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein e.V. der Jüdischen Gemeinde Hamburg übergeben worden, wie ja auch die in Schleswig-Holstein vebliebenen Juden von da an zur Gemeinde Hamburg gehörten.

Zu Beständen anderer Institutionen
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