Akten aus Hamburg
Landesverband der Synagogengemeinden im Land Lippe
Bestand B 1/34
Findbuch
erarbeitet im Februar 2009
von Dr. Andreas Ruppert (Stadtarchiv Detmold) und Jürgen Hartmann (Rheine)
nach eingehender Sichtung der Originalakten im Heidelberger Zentralarchiv
1. Verband der Synagogengemeinden in Lippe
1.4 Wohlfahrt, Berufsumschichtung, Auswanderung
1.5 Eingemeindungen innerhalb des Verbandes
2. Unterlagen einzelner Gemeinden (außer Detmold)
3.1 Organisatorisches, Mitgliederangelegenheiten
4. Geschäfts- und private Unterlagen einzelner Detmolder Gemeindemitglieder (Rosenbaum, Wertheim, Kauders)
Vorbemerkungen
Der Bestand enthält Unterlagen des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe, der Synagogengemeinde Detmold sowie einzelner Detmolder Gemeindemitglieder. Die Unterlagen von Gemeinde und Verband befanden sich im seit Dezember 1937 gemeinsamen Büro von Landesverband und Synagogengemeinde Detmold in der Detmolder Synagoge in der Lortzingstraße 3. Sie wurden hier am 10. November 1938 von den plündernden Nationalsozialisten geraubt. Gleichzeitig wurden offensichtlich gezielt Unterlagen von Einzelpersonen aus deren Häusern beschlagnahmt, die im Gemeindeleben eine Rolle gespielt hatten. Die beschlagnahmten Unterlagen wurden Dr. Eduard Wiegand ausgehändigt, der sie als 1933 eingesetzter Leiter der Lippischen Landesbibliothek und des Landesarchivs seiner „Zeitgeschichtlichen Sammlung“ anfügte. 1953 wurden die Unterlagen von der Jewish Trust Corporation (Jetco) Hannover mitgenommen, um mit ihnen Rückerstattungsansprüche begründen zu können.
[1] Danach wurden die Unterlagen bei der Jüdischen Gemeinde in Hamburg deponiert. In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden sie von Jürgen Sielemann, Archivar im Staatsarchiv Hamburg, geordnet und mit Aktentiteln und Laufzeiten versehen. In dieser Zeit wurde auch eine Verfilmung angefertigt, die Filme liegen im United States Holocaust Memorial Museum in Washington (Bestand RG-14.051M; Acc. 2003.9) und im Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg vor.
Im Jahre 2006 wurde der Bestand an das Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland übergeben. Hier konnte er von Jürgen Hartmann, Rheine, und Dr. Andreas Ruppert, Stadtarchiv Detmold, im Januar 2009 eingesehen werden. Beide haben die Angaben Sielemanns stellenweise korrigiert und ergänzt und sie um Enthält-Vermerke erweitert.
Zu Beginn der 30er Jahre lebten in Lippe ca. 500 (Volkszählung 1933: 510) Menschen jüdischen Glaubens in verschiedenen Orten, sie waren in mehreren Synagogengemeinden zusammengefasst, von denen Detmold und Lemgo die größten bildeten. Gleichzeitig bestand seit 1924 ein Landesverband der Synagogengemeinden (auch: Synagogenverband) in Lippe mit einem die Geschäfte führenden Ausschuss (Verbandsausschuss der Lippischen Synagogen-Gemeinden). Der Landesverband organisierte die regelmäßigen Israelitischen Gemeindetage. Sitz des Landesverbandes war Detmold, in der Besetzung seiner Gremien zeigt sich darüber hinaus eine deutliche Dominanz Detmolds als der größten Synagogengemeinde.
Am 14. November 1937 ordnete der Landesverband die Zusammenlegung mehrerer Gemeinden an, so dass nur noch Detmold, Horn, Lemgo und Bösingfeld-Barntrup, Salzuflen-Schötmar und Oerlinghausen als eigenständige Gemeinden übrigblieben. Oerlinghausen wurde im September 1938 ebenfalls an die Synagogengemeinde Detmold angeschlossen. Die Zusammenlegung war Ausdruck der materiellen Not der kleineren Gemeinden, die nach dem Wegzug eines Teils ihrer Mitglieder die Gemeindeaufgaben nicht mehr bewältigen konnten. Angesichts der immer mehr zunehmenden materiellen Notlage auch der größeren Gemeinden schloss sich der Landesverband Lippe am 1. Dezember 1935 dem Preußischen Landesverband jüdischer Gemeinden an.
Vorsitzender des Landesverbandes war der Detmolder Rechtsanwalt Dr. Albert Hirschfeld, Schriftführer war der Lehrer und Prediger Moritz Rülf, der durch seine Bestandsaufnahmen jüdischen Lebens in ganz Lippe ein wichtiges Dokument überliefert hat. Vorsitzender des Verbandsausschusses war anfangs Carl Vogel, Direktor der Detmolder Fa. Sinalco, später der Detmolder Kaufmann Max Heilbrunn und zuletzt der Kaufmann Moritz Herzberg. Vorsitzender des Israelitischen Gemeindetages war der Detmolder Fabrikant Albert Eichmann.
Die Vorsitzenden der Detmolder Synagogengemeinde wechselten. Carl Vogel wurde 1936 von Max Meyer abgelöst, ihm folgte im Sommer 1937 der Kaufmann Eduard Kauders. Kauders war jahrelang für die Korrespondenzen der Synagogengemeinde und nach der Zusammenlegung der Büros auch des Landesverbandes verantwortlich, die meisten Unterlagen des Bestands stammen von ihm. Im Gemeindeausschuss führte Albert Eichmann den Vorsitz.
Die Struktur der Organisation der lippischen jüdischen Gemeinden spiegelt sich in der Überlieferung von Ausschussprotokollen, Korrespondenzen, Kassenangelegenheiten sowohl vom Landesverband als auch von der Synagogengemeinde Detmold sowie von einzelnen der aufgelösten Gemeinden, die zum Teil bis in die 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreichen. Gleichzeitig bleibt festzustellen, dass zahlreiche Unterlagen verlorengegangen sind, ohne dass sich feststellen lässt, wodurch die Verluste verursacht wurden und wo die Unterlagen verblieben sein könnten.
In den erhaltenen Akten erhält man einen Überblick über die Binnenverfassung, die organisatorischen Verbindungslinien sowie über die führenden Persönlichkeiten der jüdischen Gemeinden in Lippe in den Jahren der Verfolgung bis zur Beschlagnahmung nach den Ereignissen vom 9./10. November 1938. Dabei ist es auffällig, dass die antisemitischen Verfolgungsmaßnahmen durch Teile der Bevölkerung, durch Kommunen, Kreise, Lippische Landesregierung und Reichsbehörden nicht direkt thematisiert werden. Nur über die zunehmende Verarmung der Gemeinden wegen des Fortzugs der Mitglieder (die Detmolder Gemeinde ging zwischen 1933 und 1938 von 138 auf 80 Personen zurück und verlor damit mehr als ein Drittel ihrer Mitglieder) und auch die Verarmung der Gemeindemitglieder als Folge der wirtschaftlichen Ausgrenzung zeigen sich die deutlichen Spuren dieser Politik. Nur wenige Details lassen sich als Hinweise auf die Verfolgung interpretieren, etwa die Vergitterung eines Fensters der Synagoge in Detmold im Mai 1938. Dennoch bleibt festzustellen: Wüsste man nicht um die Verfolgungssituation, würde man sie aus diesem innerjüdischen Aktengut nicht erkennen. Da die jüdischen Einrichtungen unter der direkten Beobachtung der Gestapo standen, darf die Vermutung gewagt werden, dass die Aktenführung bewusst auf solche Beschreibungen und Analysen verzichtet, um nicht im Falle einer jederzeit drohenden Beschlagnahmung Argumente für weitere Verfolgungsmaßnahmen zu liefern. Das Aktengut spiegelt also weder die allgemeine noch die spezifische Bedingungen der jüdischen Gemeinde wider, sondern liefert einen Ausschnitt, der allerdings das bisher erarbeitete Bild des Geschehens in Lippe um den Binnenblick der jüdischen Gemeinden ergänzt und erweitert.
Literatur zum Bestand:
■ Jürgen Hartmann: Von den Nationalsozialisten während des Pogroms 1938 beschlagnahmte Akten und Kultgegenstände jüdischer Gemeinden in Lippe – Zum Hintergrund eines fast 50 Jahre verschollenen Aktenbestandes,
in: Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte, Nr. 1 (Juli 2005), S. 20-28
(URL: http://www.rosenland-lippe.de/rosenland-01.pdf
■ Jürgen Hartmann: Der Bestand „Landesverband der Synagogengemeinden in Lippe“ im Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland, in: Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte. Nr. 9 (September 2009), S. 15-19.
(URL: http://www.rosenland-lippe.de/Rosenland-09.pdf )
■ Jürgen Hartmann: Die Denkschrift des Detmolder Lehrers und Predigers Moritz Rülf über die Synagogen und Friedhöfe in Lippe 1936/37,
in: Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte. Nr. 9 (September 2009), S. 20-38.
(URL: http://www.rosenland-lippe.de/Rosenland-09.pdf )
Verzeichnung
1. Verband der Synagogengemeinden in Lippe
1.1 Organisatorisches
Archiv
809
Aktenverzeichnis des Landesverbandes der Synagogengemeinde Detmold, o. D.
Bemerkung:
Notizheft mit Einträgen, die nicht klar zuzuordnen sind.
779
Antrag des Gesamtarchivs der Juden in Deutschland an den Landesverband der Synagogengemeinden in Lippe auf Abgabe von Archivgut, 1933
Organisation und Mitglieder
854
Aufstellungen über Einwohner des Landes Lippe mit jüdischen Vorfahren, 1937
Enthält:
Flächendeckende Meldungen (Personalbögen) mit zahlreichen persönlichen Daten nach Polizeidienststellen aufgenommen (Schutzpolizei in den Städten, Gendarmerieposten und Gendarmerieabteilungen auf dem Lande) und nach nationalsozialistischen Kriterien geordnet (Volljuden, Mischlinge 1. und 2. Grades); dabei die Orte:
Alverdissen
Bad Meinberg
Belle
Blomberg
Bösingfeld
Brokhausen
Cappel (bei Lippstadt)
Haustenbeck
Lemgo
Lipperode
Schötmar-Holzhausen
Schwalenberg
Siekholz
Silixen
Waddenhausen
Wellentrup-Kachtenhausen.
Bemerkung:
Der Schwerpunkt liegt auf dem Gebiet des späteren Kreises Lemgo, die Stadt Detmold fehlt ganz.
1066
Vertrag betreffend den Anschluss des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe an den Preußischen Landesverband jüdischer Gemeinden vom 1.12.1935, (1935), 1937-1938
Enthält auch:
Abrechnung von Reisespesen des Lehrers Max Alexander, Detmold, 1937-38.
802
Vom Landesverband der Lippischen Synagogengemeinden erstellte Listen
der jüdischen Haushalte in Lippe-Detmold, 1937
Enthält:
Detmold, Blomberg, Lage, Waddenhausen, Heidenoldendorf, Pivitsheide, Lemgo, Horn, Bad Meinberg, Belle, Haustenbeck, Schlangen, Schwalenberg, Oerlinghausen, Schötmar, Alverdissen, Barntrup, Bösingfeld, Silixen, Bad Salzuflen.
Bemerkung:
Die Haushaltungslisten wurden für den Preußischen Landesverband erstellt, der daraus mögliche Abonnenten seines „Gemeindeblattes“ ermitteln wollte; Stand war der 31.12.1937. Die Zählung ergab 121 Haushalte mit 290 Personen (Meldung des Landesverbandes Lippe an den Preußischen Landesverband v. 12.1.1938).
973
Synagogenverband für den Freistaat Lippe, 1927-1928
Enthält:
Verfassung der Jüdischen Gemeinden im Freistaat Lippe 1927; Haushaltsvoranschlag 1928; Wahlordnung 1928;
862
Verfassung, Wahl-, Haushalts-, Steuer- und sonstige Angelegenheiten
des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe, 1924-1938
Enthält:
-Tagesordnungen, Satzungen, Protokolle des Verbandsausschusses der lippischen Synagogengemeinden, 1924-38;
-Protokolle des Gemeindetages, 1931, darin v. 22.3.1931 mit dem Antrag des Jüdischen Frauenbundes, Ortsgruppe Detmold, vom 16.12.1930 auf Ausdehnung des Wahlrechts auf Frauen;
-Tagesordnungen des Gemeindetages bzw. des Vorstandes des Gemeindetages, 1937
(darin: Gemeindetagsvorstands-Tagesordnung mit Kündigung Rülfs und Beschluss für Einrichtung eines gemeinsamen Büros von Landesverband und Synagogengemeinde Detmold, 24.10.1937; Tagesordnung vom 9.9.1928 mit einem Antrag Rülfs auf Unterstützung seiner Studien über die Geschichte der Juden in Lippe; Tagesordnung vom 24.6.1924 mit dem Tagesordnungspunkt Frauenwahlrecht);
-Rundschreiben des Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses des Landesverbandes an die lippischen Synagogengemeinden, 1934-1937;
-Hinweis zur Notwendigkeit der Inventarisierung der Synagogen in Lippe (Rülf an den Preußischen Landesverband, 20.7.1936);
-Angelegenheit Denkschrift Rülfs über die Synagogen und Friedhöfe in Lippe: Ankündigung einer Anlage zu Stiftungen, o. D. (die Denkschrift selbst ist nicht enthalten);
-Kürzung des Gehaltes von Moritz Rülf im Zuge des Anschlusses des Landesverbandes der lippischen Synagogengemeinden an den Preußischen Landesverband, November 1935; Darstellung seiner persönlichen Verhältnisse und seiner Aufgaben durch Rülf;
-Übersicht Rülfs über Synagogengemeinden in Lippe mit Angaben zu Vorstehern, Synagogen, Friedhöfen und sonstigem, 18.12.1935.
-Anschluss des Landesverbandes Lippe an den Preußischen Landesverband, Entscheidung auf einem Außerordentlichen Gemeindetag am 1.12.1935 in Detmold, gleichzeitige Amtsniederlegung von Dir. Vogel als Vorsitzender des Verbandsausschusses wegen seines Wegzugs;
-Vortrag Dr. Klee, Vizepräsident des Preußischen Landesverband, am 1.12.1935 in Detmold („Jüdischer Mensch und jüdische Gemeinde“).
1072
Beschlüsse und Verträge des Verbandsausschusses der Lippischen Synagogengemeinden
zur Eingemeindung von Synagogengemeinden und zur Aufgabenverteilung. 1937
845
Rundschreiben des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe und
der Reichsvertretung der Juden in Deutschland, 1936-1938
Enthält:
Umstellung des Anstellungsvertrages mit dem Lehrer Max Alexander, Detmold, auf kürzere Kündigungsfristen wegen der unsicheren wirtschaftlichen Situation, August 1938.
1068
Denkschrift des Predigers der Lippischen Synagogengemeinden Moritz Rülf über die Situation der von ihm besichtigten Synagogen und Friedhöfe der Gemeinden des Landesverbandes der Synagogengemeinde in Lippe, 1937
Enthält:
-Denkschrift Moritz Rülfs sowie Nachtrag, 3.12.1937;
-Vermerk Rülfs über erhaltenswerte Synagogen und Friedhöfe in Lippe (als „Resultat“ beigefügt), ca. Dezember 1937;
-Aufstellung Rülfs über jüdische Stiftungen in Lippe, ca. 1937/38.
Israelitischer Gemeindetag
776
Israelitischer Gemeindetag für den Freistaat Lippe, 1925-1938
Enthält:
-Einladungen, Tagesordnungen und Protokolle.
Bemerkung:
Die Unterlagen vermitteln neben Angaben zur sich stetig verschlechternden wirtschaftlichen Situation der Gemeinden auch ein Bild über die durch Ab- und Auswanderung bedingten personellen Veränderungen in den Gremien des Gemeindetags (z. B. Ausscheiden von Carl Vogel, Detmold, 1935 und Moritz Rülf, Detmold, 1937).
1.2 Korrespondenzen
Korrespondenzen vorwiegend mit Adressaten außerhalb Lippes
766
Korrespondenz des Landesverbandes der Lippischen Synagogengemeinden in Lippe mit der Reichsvertretung der Deutschen Juden, 1933-1935
Enthält v. a.:
Protokolle, Rundschreiben, an alle Landesverbände gerichtete Hinweise und Aufforderungen; einzelne Anschreiben an Carl Vogel als Vorsitzenden der Synagogengemeinde Detmold.
798
Korrespondenzen des Landesverbandes mit der Synagogengemeinde Detmold
und mit dem Preußischen Landesverband, 1936, 1937
Enthält:
-Vorstandswahlen der Synagogengemeinde, Bestimmungen zu Wahlen in den Gemeinden;
-Verkauf eines Teils des alten Friedhofs an die Stadt Detmold;
-Bestimmungen des Synagogengesetzes v. 24.5.1936;
-Beschwerde, dass die größte lippische Synagogengemeinde nicht im Verbandsausschuss vertreten sei (11.8.1937);
-Finanzielle Notlage der Gemeinde „infolge des Fortzuges der ganz überwiegenden Zahl der Gemeindemitglieder“;
-Auseinandersetzung um die Aufteilung der Steuerbelastungen, Wunsch nach einem Gutachten des Preußischen Landesverbandes; Problem der Doppelbesteuerung beim Umzug eines Gemeindemitglieds in eine andere Gemeinde;
-Unterstützungsbeihilfen bei Auswanderungen (Georg Levysohn, 20.3.1937);
-organisatorische Veränderungen beim für Auswanderungen zuständigen Hilfsverein: für Lippe nicht mehr die Beratungsstelle Hannover zuständig, sondern die Beratungsstelle Bielefeld (Hirschfeld an die Gemeinden v. 19.2.1937);
-Übernahme der Telefonkosten des für ganz Lippe zuständigen Predigers und Lehrers Moritz Rülf durch den Landesverband;
Bemerkung:
Durch die Akten zieht sich eine Auseinandersetzung um die Unterstützung für Georg Levysohn; seine Mutter besaß das Haus Hornsche Str. 33 in Detmold, ihr wurde zur Auflage gemacht, bei einem eventuellen Hausverkauf die Unterstützung zurückzuzahlen.
807
Korrespondenzen des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe mit dem
Preußischen Landesverband jüdischer Gemeinden und mit anderen Organisationen, 1924-1937
Enthält:
-Korrespondenz über Eingemeindungen nicht mehr funktionsfähiger Gemeinden, 1937;
-Verkauf der Synagoge in Barntrup, 1937;
-Empfehlung der Abgabe nicht benötigter Kultusgeräte aus den lippischen Synagogen an die Sammelstelle in Bielefeld, 29.1.1937;
-Handreichung des Lippischen Landesverbandes für das Verfahren zur Bildung von Vorständen in kleineren Gemeinden mit weniger als fünf wahlfähigen Mitgliedern, 20.12.1936;
-Protokoll der Gemeindetagssitzung v. 1.12.1935 (Rülf zeigt die Notwendigkeit der Inventarisierung
der Gemeindewerte – Synagogen, Friedhöfe, Grundstücke, Stiftungen, Archivalien – auf, die er dann im Auftrag des Preußischen Landesverbandes durchführt);
-Glückwünsche für Dr. Hirschfeld zur Wahl des Verbandsvorsitzenden, Dez. 1935;
-Protokoll des Vortreffens von Vertretern des Lippischen und des Preußischen Landesverbandes bezüglich des Anschlusses, 17.9.1935;
-Wahlordnungen, Satzungen, 1928.
837
Korrespondenz des Landesverbandes der Synagogengemeinden im Land Lippe mit dem Preußischen Landesverband jüdischer Gemeinden, Berlin, 1935-1938
Enthält:
-Durchführung von Englisch-Unterricht durch Hedwig Block, Detmold, 1938;
-Durchführung von Englisch- und Spanischunterricht für Auswanderungswillige auch durch nichtjüdische Lehrkräfte;
-Verwendung des Erlöses aus dem Synagogenverkauf in Blomberg, 1938;
-Bereitschaft des Landesverbandes zur Überlassung alter Akten an das Gesamtarchiv der Juden in Deutschland gegen Übernahme der Versandkosten, August 1938;
-Mitteilung Heinz Bachrachs über das Vorhandensein von Akten der ehem. Synagogengemeinde Schwalenberg nur bis 1880, Juli 1938;
-Buchgeschenke für Mädchen zur Schulentlassung, April 1938 (aufgeführt: Hanna Sondermann, Hildegard Blank, Hilde Valk);
-Religionsunterricht für Soesmann, Haustenbeck, 1938;
-Vermögen der ehem. Synagogengemeinde Schlangen, Januar 1938 (Verkaufserlös der Synagoge, Instandsetzungskosten des Friedhofs, Unterstützung für die schwerkranke Ehefrau Carl Levis);
-Mitteilung der Ergebnisse der Haushaltszählung vor dem Hintergrund des möglichen Bezuges des Gemeindeblattes des Preußischen Landesverbandes, Januar 1938 (Ergebnis: 121 Haushalte mit 290 Personen);
-Steuerangelegenheiten vor dem Hintergrund der Neuordnung und Zusammenlegung von Gemeinden, Dezember 1937 (als selbständig genannt: Oerlinghausen, Salzuflen-Schötmar; nicht mehr: Blomberg);
-Verwendung der Einnahmen aus dem Verkauf der Synagoge in Blomberg, Dezember 1937;
-Verleihung der Abrabanel-Gedenkmünze des Preußischen Landesverbandes an Moritz Rülf zu dessen Abschied aus Detmold, Dezember 1937;
-Aufstellung der Bewerber für die Nachfolge Rülfs als Lehrer und Prediger, November 1937 (genannt: Stiebel aus Andernach, Max Alexander aus Bendorf, Hermann Unikower aus Simmern; nur Alexander absolvierte einen Probegottesdienst);
-Zusammenlegung der Büros des Lippischen Landesverbandes und der Synagogengemeinde Detmold unter Leitung von Eduard Kauders im Gebäude der Detmolder Synagoge, November 1937;
-Schulunterricht und Bezirkslehrerstelle, November 1937;
-Vergütungsangelegenheiten der Lehrer Moritz Rülf und Benjamin Katz, 1936.
1079
Korrespondenz des Vorsitzenden des Landesverbandes der Synagogengemeinden Lippe mit dem Preußischen Landesverband jüdischer Gemeinden betr. die Liquidation kleiner jüdischer Gemeinden, 1936
Enthält nur:
Rundschreiben des Preußischen Landesverbandes.
1105
Korrespondenzen des Landesverbandes der Synagogengemeinden im Land Lippe mit dem Preußischem Landesverband Jüdischer Gemeinden, Berlin (nur Angelegenheiten einer Wanderbücherei betreffend), 1935-1938
Enthält:
-Einführung und Abwicklung einer Wanderbücherei im Bereich der Synagogengemeinde Detmold, 1937-38 (Leserliste, Titellisten, Ein- und Ausgabebuch);
-Übernahme der Buchausgabe in Lemgo durch Mary Frenkel, 1938.
Bemerkung:
Die Abwicklung in Detmold oblag bis zum Wegzug nach Köln Erika Rülf.
1059
Korrespondenz des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe mit dem Preußischen Landesverband betr. die Versicherung der lippischen jüdischen Friedhöfe, 1935-1936
Enthält:
-Zuschuss des Preußischen Landesverbandes zu den Versicherungskosten.
Bemerkung:
Die Bestimmungen besagen, dass jeder Friedhof versichert werden muss, und zwar jeder mit der gleichen Prämie; damals bestanden 25 jüdische Friedhöfe in Lippe, deren Versicherungskosten der lippische Landesverband allein nicht tragen kann.
786
Korrespondenzen des Landesverbandes der Lippischen Synagogengemeinden. 1931-1938
Enthält:
-Abgabe von Thorarollen des Landesverbandes an den Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, von dort Weitergabe von drei Rollen an den Preußischen Landesverband (September 1938);
-Korrespondenz u. a. mit dem Jüdischen Nationalfonds (Kerem Kajemeth Lejisrael);
-Amtsniederlegung von Julius Wertheim als Vorsitzender des Verbandsausschusses (24.10.1937);
-Glückwünsche für das Ehepaar Heilbrunn in Palästina (Pardess Chamual);
-Korrespondenz mit der Selbsthilfegruppe jüdischer Körperbehinderter in Deutschland;
-Aufforderung des Verbandsausschusses an die Gemeindevorstände (in Bad Salzuflen, Schötmar, Lemgo, Horn, Bösingfeld, Oerlinghausen, Schlangen, Silixen) zur Abhaltung von Trauerfeiern für den verstorbenen Reichspräsidenten Hindenburg (3.8.1934);
-Rundschreiben des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten, Ortsgruppe Lippe-Detmold;
-Übernahme des Englischunterrichts durch Hedwig Block, Detmold (Kauders an den Preußischen Landesverband, 19.8.1938);
-Herzl-Gedenkfeier in Detmold am 19.7.1938 unter Teilnahme des Rabbiners Dr. Kronheim, Bielefeld.
Korrespondenzen vorwiegend innerhalb des Landesverbandes
1067
Korrespondenzen des Landesverbandes der Synagogengemeinde in Lippe
in Schulangelegenheiten, 1933; 1937-1938
Enthält:
Aufstellung über jüdische Schüler in Lippe, Ostern 1938;
Verzeichnis der schulpflichtigen jüdischen Schüler in Lippe, 1937-38.
1071
Korrespondenzen des Verbandsausschusses der Synagogengemeinden in Lippe, 1937
Darin:
Amtsniederlegung des Ausschussvorsitzenden Julius Wertheim wegen geschäftlicher Überlastung (Schreiben an den Vorsitzenden des Landesverbandes Hirschfeld v. 10.11.1937).
974
Korrespondenz des Landesverbandes der lippischen Synagogengemeinden betreffend Lebensmittelversorgung und andere Gemeindeangelegenheiten, 1917-1918
Enthält:
Versorgung mit rituellen Lebensmitteln.
Darin:
Antisemitischer Flugzettel unbekannter Provenienz.
1060
Korrespondenz des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe betr. die Unterstützung des Lehrers Katz in Bösingfeld, 1935-1936
1074
Korrespondenz des Verbandsausschusses der Lippischen Synagogengemeinden mit dem Postamt Detmold betr. Postvollmachten, 1935-1938
851
Korrespondenzen des Verbandes der Lippischen Synagogengemeinden, Detmold,
vorwiegend in Finanzangelegenheiten der Synagogengemeinde Schwalenberg, 1922-1937
Enthält:
-Zustand der Synagoge in Schwalenberg, 1922;
-Mietvertrag mit dem Tagelöhner Schüre über die Wohnung in der Synagoge, 1922;
geplanter Verkauf der Synagoge, 1925 (darin: Genehmigung des Landesverbandes unter Auflage der Verwendung des Erlöses für die Instandhaltung des Friedhofes und die Abgabe der Kultgegenstände an die Synagogengemeinde Blomberg;
-Auseinandersetzung mit dem Mieter der Wohnung in der Synagoge, Ziegler F. Rolf, 1935-36;
Synagogengrundstück, 1937.
Darin:
Nachrichtenblatt der Selbsthilfegruppe jüdischer Körperbehinderter in Deutschland, Berlin, 1937,
Bemerkung:
Der Verkauf der Synagoge ist offenkundig nicht zustande gekommen.
1065
Korrespondenzen des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe
mit der Synagogengemeinde Lemgo, 1931-1938
Enthält:
-Bestandsaufnahme von Moritz Rülf zu Lemgo, Hohenhausen, Bega, Lüdenhausen, Brake;
-Korrespondenz zwischen dem Vorsitzenden der Gemeinde Lemgo, Adolf Sternheim, mit dem Vorsitzenden des Verbandsausschusses, Unterstützungsfragen, Friedhofsangelegenheiten;
-Gemeindeangelegenheiten, Veränderungen im Vorstand;
-Meldung betr. Synagogengemeinde Lemgo (19.4.1938): angeschlossen sind Hohenhausen, Lüdenhausen, Bega; Synagoge in der Neustraße; Statistisches:
Zensiten am 1.4.: 7
Seelen am 1.4.: 32 (gegenüber 55 am 1.1.1933);
-Vorstand:
Vorsitzender: Adolf Sternheim,
2. Vorsitzender: Isaak Katz,
die Funktion des Schriftführers wird vom 1. Vorsitzenden erledigt,
Bezirksprediger: Max Alexander;
-Differenzen zwischen der Gemeinde Lemgo und dem Bezirksprediger Rülf über die Bedingungen der Gottesdienste (Übernachtungen, Verpflegung, Reisezumutungen, an den Hohen Feiertagen Verpflichtungen Rülfs gegenüber Detmold als der größten Synagogengemeinde); Verzicht auf einen Gottesdienst am Laubhüttenfest 1937 wegen der Kosten für die notwendigen Zutaten Lulav und Esrog;
-Steuerangelegenheiten;
-Trauung im Hause Frenkel;
-Gottesdienste des Bezirkspredigers Max Alexander (als Nachfolger von Rülf);
-Anforderung von Haushaltungslisten, auch aus dem psychiatrischen Krankenhaus Lindenhaus (bei Lemgo);
-Zuschuss für die Ausbildung der Brüder Hans und Kurt Gumpel im Landwerk Neuendorf bei Berlin;
-Konflikt um Adolf Sternheim nach seiner auf dem Gemeindetag vorgetragenen Anregung zur Reduzierung hebräischer Gebetsanteile bei Begräbnissen aus Rücksicht auf die christlichen Trauergäste (Frühjahr 1932).
Bemerkung:
Am 3.1.1933 legte Hugo Kabaker wegen dauernder Abwesenheit den Vorsitz der Gemeinde nieder; neu gewählt wurden: Adolf Sternheim als Vorsitzender, Gustav Gumpel als 2. Vorsitzender und Iwan Lieblich als Rechnungsführer (Meldung des Vorstands der Synagogengemeinde an den Vorsitzenden des Verbandsausschusses v. 9.1.1933). Sternheim und Gumpel wurden am 28.12.1936 in ihren Ämtern bestätigt (wie vor, 28.12.1936). Am 11.2.1937 wurde Isaak Katz für den verstorbenen Gustav Gumpel als 2. Vorsitzender gewählt (wie vor, 11.2.1937).
1.3 Wohlfahrt, Berufsumschichtung, Auswanderung
1078
Korrespondenz des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe mit dem Sozialen Ausschuss für jüdische Wohlfahrtspflege in Westfalen und Lippe, 1937-1938
Enthält:
Unterstützung von Familien und Einzelpersonen der Synagogengemeinde Barntrup, August 1937 (Familie Sondermann, Familie Katz, Josef Katz).
787
Landesverband der Lippischen Synagogengemeinden, Berufsumschichtung und Emigration, 1938
Enthält:
Korrespondenz zwischen Betroffenen, Landesverband und Hilfsverein betreffend die Aufteilung der Unterstützungsgelder;
-Erna Quadfass;
-Charlotte Stern, Auswanderung in die USA (1938) unter Verzicht auf die schon zugesagte Unterstützung des Hilfsvereins nach der Finanzierung der Überfahrt durch die in den USA lebende Schwiegermutter;
-Samuel Valk, Wunsch nach Unterstützung für die Auswanderung, Begutachtung des Leumunds;
-Wilhelm Ehrmann, Wunsch nach Auswanderung in die USA;
-Leo Steinweg, „Mitsiedler“ bzw. „Mitfahrer“ von Fam. Soesmann (Haustenbeck), Ausbildung im Lehrgut Groß-Beesen.
Bemerkung:
Leo Steinweg (Hornsche Straße 33, Detmold) wurde von der Familie Soesmann als zukünftiger Schwiegersohn angesehen.
842
Unterstützungsanträge von Mitgliedern jüdischer Gemeinden des Landes Lippe im Rahmen
der Jüdischen Winterhilfe, Rundschreiben der Synagogengemeinde Detmold
mit eingemeindeten Synagogengemeinden, 1937-1938
Enthält:
-Zuweisungsscheine der Jüdischen Winterhilfe, Oktober 1938 (für Wilhelm Ehrmann, Bertha Riesenfeld, Moritz Herzberg, Paula Paradies, Erna Quadfass, Sander, Schlamm);
-Ersuchen von Dr. Max Meyer, Kachtenhausen, um Überweisung der Winterhilfe, 1938;
-Mitteilung der Synagogengemeinde Detmold an die Mitglieder der ehem. Synagogengemeinden Oerlinghausen, Lage, Blomberg über Eingliederung in die Synagogengemeinde Detmold, Oktober 1938 (Heinrich Herz, Eduard Kulemeyer, Dr. Meyer, Hans Windmüller, Bertha Riesenfeld, Emma Lipper, Max Vorreuter);
-Bittschreiben um Spenden für die Winterhilfe an Antonie Meyer, Kachtenhausen, und Margot Masse, Siekholz, Oktober 1938.
1.4 Finanzangelegenheiten
769
Finanzangelegenheiten jüdischer Gemeinden im Raum Lippe-Detmold, 1908, 1925-1937
Enthält:
Haushalte und Jahresrechnungen;
-Auseinandersetzung mit der Landesregierung unter Landespräsident Heinrich Drake um die Herabsetzung des Zuschusses für den Religionsunterricht von 400 RM auf 200 RM (Drake an den Vorsitzenden des Verbandsausschusses v. 13.7.1932); Hinweis auf eine Kürzung von 1000 RM auf 750 RM im Jahr 1931, während die Zuschüsse für evangelischen und katholischen Religionsunterricht unberührt blieben; Hinweis auf die Rechtslage, die solche Unterschiede zulasse;
Israelitischer Gemeindetag:
-Liste der Beiträge der einzelnen Gemeinden;
-Anschluss an die Provinzialstelle für jüdische Wirtschaftshilfe in Westfalen;
Synagogenverband für den Freistaat Lippe:
-Gründung und Organisatorisches;
-Hinweis auf die Verweigerung eines Zuschusses durch die Landesregierung, Notwendigkeit des Rückgriffs auf den Pensionsfond (Beerens v. 14.1.1934);
-Probleme mit dem Finanzamt, da der Anschluss der kleineren Gemeinden an die größeren nicht im Vereinsregister eingetragen ist und für die Steuerzahlungen die bisher bestehenden Einzelgemeinden herangezogen werden (Juli 1938).
777
Steuerangelegenheiten (v. a. „Kirchensteuer“) des Verbandsausschusses
der Lippischen Synagogengemeinden, 1936-1938
Darin:
Gemeindeblatt für die jüdischen Gemeinden Preußens, 14. Jg., Nr. 10 v. 1.10.1936.
1063
Finanzangelegenheiten des Verbandsausschusses der Synagogengemeinde in Lippe, 1936-1937
Enthält:
Fast ausschließlich Korrespondenz mit Julius Beerens, Detmold.
Bemerkung:
Beerens war im Vorstand des Landesverbandes für die Kassenführung zuständig.
1064
Bankkonto des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe bei der Lippischen Landesbank, 1936-1938
1070
Kassenbuch des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe, 1938
844
Jüdische Darlehenskasse des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe, 1935-1937
Enthält nur:
Darlehens-Schuldscheine der Eheleute Albert und Else Sondermann, Belle, 1936, der Eheleute Eduard und Frieda Kauders, Detmold, 1935, und von Johanna Herzberg, Detmold, 1935.
794
Sonderkonto des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe, 1937, 1938
Enthält:
Korrespondenz mit Gustav Königheim, Blomberg, über Auftragsberechnungen und Nachbewilligungen, 1937.
797
Finanzielle Unterstützung von Emigranten durch den Landesverband Lippischer Synagogengemeinden, 1936
Enthält:
Korrespondenz zwischen Lippe und der Provinzialstelle für jüdische Wirtschaftshilfe in Westfalen (Bielefeld) betr. Beiträge, Unterstützung für Ernst Schleyer, Bösingfeld, in der Ausbildungsstätte Niederschönhausen, 1937.
1.5 Eingemeindungen innerhalb des Verbandes
768
Zusammenfassung jüdischer Gemeinden im Raum Lippe-Detmold, 1937
Enthält:
-Beschluss des Verbandsausschusses v. 14.11.1937 mit Geltung ab 15.11.1937 betr. Eingemeindung der kleineren lippischen Gemeinden und Wohnorte:
-Zu Detmold: Lage, Blomberg, Cappel-Kleinenmarpe;
-Zu Horn: Schlangen, Haustenbeck, Schwalenberg, Belle;
-Zu Bösingfeld (mit dem Namen Vereinigte Synagogengemeinde Bösingfeld-Barntrup): Barntrup, Alverdissen, Silixen;
-Zu Lemgo: Bega, Lüdenhausen.
Bemerkung:
Bis zum 1.4.1938 sollten neue Gemeindesatzungen erstellt werden.
805
Eingemeindungen in die Synagogengemeinden Detmold, Horn, Bösingfeld und Lemgo, 1937
Enthält nur:
Aufstellung des Verbandsausschusses des Lippischen Landesverbandes, 14.11.1937
(darin festgelegt: Lage, Blomberg, Cappel zu Detmold; Schlangen, Haustenbeck, Schwalenberg, Belle zu Horn-Bad Meinberg; Barntrup, Alverdissen, Silixen zu Bösingfeld; Bega, Lüdenhausen zu Lemgo).
806
Angliederung der Jüdischen Gemeinde Blomberg an die Synagogengemeinde Gemeinde Detmold, 1938
Enthält nur:
Vermerk zur Angliederung der Synagogengemeinde Blomberg an die Synagogengemeinde Detmold.
1.6 Allgmeines
789
Lippische Gesetz-Sammlung, 1879, 1923-1928, 1938
788
Jüdische Wohlfahrtspflege und Sozialpolitik. Blätter der Zentralwohlfahrtsstelle und der Abt. Wirtschaftshilfe bei der Reichsvertretung der Juden in Deutschland, 1938
Enthält:
-Jg. 8 Neue Folge Heft 1, 3 und 4 aus 1938;
-Partei-Archiv (Loseblattsammlung), 1938;
-Einzelstücke aus dem Jahr 1938.
865
Jüdische Auswanderung. Korrespondenzblatt für Auswanderungs- und Siedlungswesen,
hrsg. v. Hilfsverein der Juden in Deutschland, Berlin, vom Juli 1938
866
Juristischer Informationsdienst und Palästina-Wirtschaftsdienst,
hrsg. vom Palästina-Amt Berlin der Jewish Agency for Palestine
sowie Palästina-Wirtschaftsdienst, 1938
886
Formulare der Reichsvertretung der Juden in Deutschland für Zuschüsse zur Berufsausbildung, 1938
Enthält nur:
Ausgefülltes Formular des Bernhard Frankenstein, Bösingfeld, v. 12.8.1938 (Angaben des 1907 Geborenen zur beabsichtigten Auswanderung).
Bemerkung:
Frankenstein war Mitglied der Zionistischen Vereinigung für Deutschland.
2. Unterlagen einzelner Gemeinden (außer Detmold)
889
Satzungen der jüdischen Gemeinden in Detmold, Alverdissen-Barntrup, Bad Salzuflen-Schötmar und Bösingfeld, Mustersatzungen für Kleingemeinden, 1848-1929, 1937
Enthält:
-Satzung der Synagogengemeinde Detmold, 1929;
-Statut der Synagogengemeinde Alverdissen-Barntrup, 1858;
-Statut der Synagogengemeinde Bösingfeld, 1848;
-Statut der Synagogengemeinde Bad Salzuflen-Schötmar, 1926 (übermittelt an den Verbandsausschuss des Landesverbandes v. 7.11.1937).
Bad Salzuflen-Schötmar
890
Korrespondenzen der Jüdischen Gemeinde in Bad Salzuflen-Schötmar, 1932-1938
Enthält:
-Auszug aus der Denkschrift Rülfs zu Bad Salzuflen und Schötmar, 1937;
-Verzeichnis der Kultussteuerpflichtigen in Schötmar, 1938;
-Verzeichnis der Kultussteuerpflichtigen in Bad Salzuflen, 1938;
-Korrespondenz des Vorstehers der Israelitischen Gemeinde Bad Salzuflen-Schötmar, Max Kornberg, mit dem Lippischen Landesverband in Gemeindeangelegenheiten, 1937-38;
-Überlassung einer Thorarolle der Synagoge Schötmar an Adolf Katz bei seiner Auswanderung, Dezember 1937;
-Empfehlung Rülfs zur Abgabe von Thorarollen nach Palästina, März 1937.
Bemerkung:
Beide Synagogen verfügen über jeweils 4 Thorarollen.
Bösingfeld
841
Korrespondenz des Landesverbandes der Synagogengemeinden in Lippe
betreffend die Gemeinde Bösingfeld-Barntrup, 1931-1938
Enthält:
-Auszüge aus der Denkschrift Rülfs zu Bösingfeld und Barntrup, 1937;
-Grundstücksangelegenheiten der Vereinigten Synagogengemeinde Bösingfeld-Barntrup, 1938 (darin: Katasterauszüge der Friedhofsgrundstücke Alverdissen, Bösingfeld, Barntrup, Silixen);
-Verbleib des Inventars der ehem. Synagogengemeinde Alverdissen in der Obhut Gustav Arensbergs, April 1938 (Thorarollen, Handzeichen, zwei Säulen);
-Inventaraufstellung der Synagogengemeinde Barntrup, Januar 1938;
-Inventaraufstellung der Synagogengemeinde Bösingfeld, o. D.;
-Protest Arensbergs, Alverdissen, über Feststellungen in der Denkschrift Rülfs zur wirtschaftlichen Situation der Gemeinde, Januar 1937;
-Unterstützung der Umschulung von Söhnen des ehem. Arztes Dr. Schleyer, Bösingfeld, 1936.
1106
Schulärztliche Untersuchungen der jüdischen Schule in Bösingfeld, 1906, 1911
Enthält nur:
Verzeichnis der untersuchten Schulkinder der israelitischen Schule Bösingfeld, 1906, 1911.
Cappel
795
Jüdischer Friedhof in Cappel, 1931, 1938
Enthält:
-Einfriedung des Friedhofs durch Heinrich Dubbert, Kleinenmarpe.
-Hinweis auf den anstehenden Verkauf des Friedhofs.
Enthält auch:
-Straßen- und Verkehrsordnung der Landeshauptstadt Detmold, 1931 (Druckschrift);
-Antrag auf Grundbuchveränderungen nach der Zusammenlegung der Synagogengemeinden (14.11.1937);
-Anmeldebogen zur Heil- und Erholungsfürsorge für Heinz Rosenbaum (geb. 15.2.1929) v. 24.6.1938.
Lemgo
969
Korrespondenzen des Lehrers Max Heilbrunn in Lemgo
betreffend das jüdische Schulwesen in Preußen, 1910-1919
Enthält:
-Verband der jüdischen Lehrervereine im Deutschen Reich (Druckschrift);
-Einladung zum V. Lehrerverbandstag (26.-29.12.1919 in Frankfurt);
Übernahme von Lehrern in das Beamtenverhältnis:
-Fragen des Einsatzes von Lehrern (Preußen und Lippe);
-Informationen dazu aus Preußen und Hessen;
-Gesuch Heilbrunns an den Lippischen Landtag betr. staatliche Anstellung jüdischer Lehrer;
-Landtagsvorlage Nr. 20, Periode 1913-1916, betr. staatliche Beamte und Volksschullehrer allgemein;
-Korrespondenz dazu zwischen dem Ausschuss des Verbandes der Deutschen Juden mit dem lippischen Landtags- und Reichstagsabgeordneten Adolf Neumann-Hofer (9.5. und 13.5.19913).
Oerlinghausen
860
Korrespondenzen der Synagogengemeinde Oerlinghausen,
v. a. mit dem Verband der Synagogengemeinden in Lippe, 1892, 1932-1938
Enthält:
-Gutachten über den baulichen Zustand der Synagoge in Oerlinghausen, 1892;
-Einnahme- und Ausgabeübersicht zum Synagogenneubau, 1894/95;
-Auszug aus der Denkschrift Rülfs zu Oerlinghausen, 1937;
-Eingemeindung der Oerlinghauser Gemeindemitglieder in die Synagogengemeinde Detmold, September 1938 (Beschluss des Gemeindetages v. 21.8.1938);
-Aufforderung an den bisherigen Gemeindevorsteher Heinrich Herz zum Fotografieren der Synagoge Oerlinghausen, September 1938;
-Überlassung des von seinem Vater der Synagogengemeinde gestifteten Schofars an Siegfried Bornheim zur Mitnahme nach Montevideo/Uruguay, August 1938;
-Zuzug von Fritz Grünewald aus Hamm, Juli 1938;
-Unterstützung der Auswanderung Julius Kulemeyers durch den Landesverband, 1938;
-Meldung des Ergebnisses der Vorstandswahlen an den Landesverband, Februar 1933
(Vorsteher: Heinrich Herz, 2. Vorsitzender: Siegfried Bornheim).
971
Synagogengemeinde Oerlinghausen, 1909, 1913-1931
Enthält:
-Korrespondenz mit der Synagogengemeinde Salzuflen wegen Inanspruchnahme des dortigen Lehrers für Religionsunterricht in Oerlinghausen, 1909, 1914;
-Korrespondenz mit den Lehrern Unikower und Liebermensch der Synagogengemeinde Salzuflen über Unterricht in Oerlinghausen, 1909-10;
-Religionsunterricht durch Moritz Rülf und die damit verbundenen Kosten, 1914;
-Friedhofsangelegenheiten, 1914 (darin Hinweis auf die Beschäftigung des Totengräbers der christlichen Gemeinde);
-Vorstandswahlen und Generalversammlungen: Einladungen und Protokolle, 1910-13, u. a. Beschaffung von drei Fensterschutzrahmen für die Synagoge, 1911, Religionsunterricht im zur Verfügung gestellten Schullokal der Rektorschule, 1913;
-Programm des Gottesdienstes zur Chanukkafeier, November 1915;
-Beteiligung der Synagogengemeinde Oerlinghausen an zwei in der Detmolder Synagoge angebrachten Gedenktafeln für die im Ersten Weltkrieg gefallen 30 jüdischen Soldaten aus Lippe, 1920; Einladung zum Weihegottesdienst in der Detmolder Synagoge, 9.4.1920;
-Kriegerehrenmal: Entwürfe, Kostenvoranschläge, Rechnungen, Predigt durch Moritz Rülf, 1920; Programm der Kriegerehrenmal-Weihe auf dem Friedhof, 5.9.1920;
-Austritt des Walter Windmüller aus der Kultusgemeinde mit der Aufforderung zur Entfernung des Namens Windmüller von der Ehrentafel in der Synagoge Oerlinghausen aus Verärgerung über seine vermeintliche Diskreditierung, September 1920;
-Barmitzwo Hans Windmüller, 1.1.1921;
-Barmitzwo-Feier für Georg Meyer, 29.5.1914.
-Unterstützung des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (CV) durch die Synagogengemeinde und einzelne Mitglieder, 1919-20;
-Trauer-Gottesdienst für den als Soldat gefallenen Albert Kulemeyer, vermutlich 1919;
-Berichte über im Kriegsdienst befindliche Soldaten der Synagogengemeinde für das Büro für Statistik der Juden in Berlin, 1916-18;
-„Kriegs“-Predigt von Carl Paradies, 15.6.1918;
-Gesuch der Synagogengemeinde Detmold an das Königliche Bezirkskommando Detmold um weitere Zurückstellung des Predigers und Lehrers Moritz Rülf vom Militärdienst, 3.6.1918.
972
Kassa-Kontobuch der Synagogengemeinde Oerlinghausen, 1866-1938
Enthält:
-Gemeindekorrespondenzen, 1922-38;
-Kartengrüße des Direktors des Israelitischen Kinderheims zu Köln, M. Plato, an den 2. Vors. Siegfried Bornheim, 1937.
Bemerkung:
Im Kassabuch sind ausgewiesen u. a. die Ausgaben für die Lehrer (z. B. Artur Schweriner, 1904-06), Pflegearbeiten an der Synagoge, Anfertigung von Fotos der Synagoge nach dem Verkauf im Oktober 1938, Kosten der Telefonate mit dem Makler Max Schuler, Ausgaben für div. Arbeiten an Friedhof etc. zwischen 1933-38 mit vorwiegend an Sozialdemokraten vergebenen Aufträgen; Zuschüsse der Gemeinde für das Kriegerehrenmal 1920.
Schwalenberg
883
Angelegenheiten der jüdischen Gemeinden in Schwalenberg in Lippe, 1848-1938
Enthält:
-Inventarbogen der Synagogengemeinde Schwalenberg, o. D.;
-Übersicht über Synagoge, Stiftungen, Friedhöfe in Schwalenberg, 15.7.1936;
-Abwicklung des Verkaufs der Synagoge,
-Statut der Synagogengemeinde, 1893;
-Wanderlehrerwesen (Beiträge zur Wanderlehrerkasse, Befreiung von Beiträgen), 1887-1880;
-Synagogenneubau, 1882;
-Synagogenordnung und Statut der Synagogengemeinde für das Amt Schwalenberg, 1859;
-Synagogenordnung der Synagogengemeinde Schwalenberg, 1848.
Darin:
Fünf Banknoten: 5 Billionen Reichsmark, 3 x 50 Mark, 20 Mark, ca. 1923.
1053
Korrespondenzen der Synagogengemeinde Schwalenberg, 1905, 1919-1923
Kontobuch 1926-1937
977
Friedhofsangelegenheiten der jüdischen Gemeinde in Schwalenberg, 1913-1938
Enthält:
Vermessung und Einfriedung.
3. Synagogengemeinde Detmold
3.1 Organisatorisches, Mitgliederangelegenheiten
Organisatorisches
852
Aktenverzeichnis des Büros der Jüdischen Gemeinde Detmold, o. D.
838
Rundschreiben und Veranstaltungen der Synagogengemeinde Detmold, 1937-1938
Enthält:
-Steuerangelegenheiten; Englischkurse; Vorträge; Gemeindeabende;
-Gottesdienstdaten;
-Herzl-Gedenkstunde am 19.7.1938 mit dem Bielefelder Rabbiner Dr. Kronheim;
-Ausleihe von vom Preußischen Landesverband zur Verfügung gestellten Büchern;
-Abschiedsgottesdienst für Moritz Rülf (5.12.1937);
-Probegottesdienst von Max Alexander (19. und 20.11.1937);
-Vortrag von Moritz Rülf über seine Palästinareise (30.10.1937).
Bemerkung:
Rülf war damals Vertrauensmann des Palästinaamtes für das Land Lippe.
858
Gemeindeausschusswahl der Synagogengemeinde Detmold, 1935-1936
Enthält:
Wählerliste für die Wahl des Gemeindeausschusses, November 1936 (29 Personen).
840
Protokolle von Vorstands- und Ausschusssitzungen der Synagogengemeinde Detmold, 1922-1938
Enthält:
Interne Angelegenheiten der Detmolder Gemeinde, v. a. Vorstandswahlen (1928, 1933, 1935-1937);
Gemeindeversammlung vom 27.11.1928:
Wahlen; Etat, Steuern, Reparaturen an der Synagoge, Friedhof, andere Gemeindeangelegenheiten; Hinweis von Moritz Rülf betr. über die Mauer des alten Friedhofs geworfenen Schutt und Müll;
Gemeindeversammlung vom 19.12.1935:
Wahlen; Dienstenthebung von Moritz Rülf und Übertragung seiner Beschäftigung von der Synagogengemeinde auf den Landesverband (als rechtliche, aber nicht faktische Veränderung seiner Position);
Amtsniederlegung des Vorsitzenden des Vorstands Dir. Vogel wegen Umzugs;
Gemeindeversammlung v. 1.12.1937:
Wahlen; Zusammenlegung der Büros von Landesverband und Gemeinde Detmold im Schullokal der Synagoge, Geschäftsführung durch Eduard Kauders;
Eingemeindung von Cappel-Kleinenmarpe, Blomberg und Lage;
Bewilligung eines Abschiedsgeschenks für Moritz Rülf (70 RM);
Gemeindeversammlung vom 14.2.1938:
Zustimmung zum Verkauf eines Teils des Friedhofs in Lage; Bitte um Genehmigung durch den Verbandsausschuss des Landesverbandes (4.3.1938);
Sitzung von Gemeindeausschuss und Vorstand vom 16.5.1938:
Zustimmung zum Verkauf der Synagoge in Lage für eine Summe von 11.000 RM (mit der Option einer Reduzierung auf 10.000 RM); Reparatur an der Synagoge Detmold, darunter Vergitterung eines großen Fensters;
Errichtung einer Gedenktafel für Joel Herford in der Synagoge bei Kostenübernahme durch Neugarten (19.4.1925);
Forderung der Stadt Detmold nach Abtretung von 300 m2 des alten Friedhofs wegen Änderungen im Fluchtlinienplan Ecke Siegfriedstraße/Richthofenstraße, verbunden mit einer Enteignungsdrohung; Zustimmung der Gemeinde nach Beratung mit dem Preußischen Landesverband; Beauftragung von Moritz Rülf zu einem Gutachten über die religionsgesetzlichen Bestimmungen (Sept. 1936);
Schenkung von 1000 RM durch den Preußischen Landesverband zur Reparatur der Synagoge;
Gründung des Reichsverbandes, Ankündigung neuer Bezirkseinteilungen (u. a. Angliederung Lippes an die Bezirksgemeinde Bielefeld, 14.8.1938).
Bemerkung:
Das letzte Protokoll stammt vom 20.8.1938.
In der Akte sind die Besetzungen und personellen Veränderungen im Vorstand der Synagogengemeinde detailliert nachweisbar.
Mitgliederangelegenheiten
1077
Mitgliederliste der Synagogengemeinde Detmold, Meldungen über
Mitglieder jüdischer Vereine an die Gestapo, 1937-1938
Enthält:
-Aufforderung der Gestapo zur vierteljährlichen Meldung von Mitgliederveränderungen;
-Liste aller in Detmold wohnenden Juden, Mitgliederlisten der Synagogengemeinde (Juli – September 1937);
-Meldungen der Vorsitzenden der jüdischen Vereine, Mitgliederlisten, Zu- und Abgänge (Juli – September 1937):
-Jüdischer Frauenbund, Vors.: Lina Eichmann;
-Israelitischer Wohltätigkeitsverein: Albert Eichmann;
-Zionistischer Ortsverband Detmold (zuvor: Zionistische Arbeitsgemeinschaft): Eduard Kauders;
-Verein jüdischer Autobesitzer: ohne Vors. (Kauders); Autobesitzer: Wilhelm Steinweg, Arthur Buchholz, Moritz Herzberg, Samuel Valk, Julius Wertheim, Fritz Herzberg;
-Jüdischer Kulturbund: Albert Eichmann;
Bemerkung:
Hinweis, dass in Lippe keine Ortsgruppe des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten bestehe, zuständig sei die Ortsgruppe Herford (Valk an Vorstand der Synagogengemeinde v. 23.6.1937).
855
Meldungen de Synagogengemeinde Detmold an die Meldestelle für Binnen- und Auswanderung des Preußischen Landesverbandes Jüdischer Gemeinden, Berlin, über An- und Abmeldungen von Gemeindemitgliedern, 1937
Enthält auch:
Statistische Angaben der Gemeinde Detmold zum 1.2.1937: 90 Seelen; zum 1.5.1937: 85 Seelen (verzogen: Max Flatow (jun.), Babette Levysohn, Georg Grünberg, Fritz Herzberg, Hedwig Stern), 1.9.1936: 89 Seelen (31 Männer, 48 Frauen, 1 Kind unter 6 Jahren, 8 schulpflichtige Kinder, 1 Jugendlicher).
796
Synagogengemeinde Detmold, Berufsumschichtung und Emigration, 1937, 1938
Enthält:
-Korrespondenzen mit Beratungsstelle des Hilfsvereins der Juden in Deutschland, Bielefeld, wegen geplanter Auswanderung der Familie Soesmann, Haustenbeck und des „Mitfahrers“ Leo Steinweg, Detmold, 1938;
-Kursübersicht des Auswanderer-Lehrguts Groß-Breesen, für Max Meyer Soesmann aus Haustenbeck, 7.4.1938;
-Wirtschaftliche Verhältnisse von Berta Sander, Detmold, 1937;
-Unterstützung der Alijah des Georg Levysohn aus Detmold, 1937.
Bemerkung:
Vertreter des Hilfsvereins in Lippe war bis August 1937 Moritz Rülf bis August 1937, danach übernahm Julius Wertheim das Amt.
847
Verzeichnis der Teilnehmer an Sprachkursen der Gemeinde Detmold, 1938
Enthält:
-Englisch: Max Werthauer (Lage), mit drei Personen, Hanna Sondermann (Lage), David Examus (Detmold), mit zwei Personen, Moritz Herzberg mit zwei Personen, Samuel Valk mit drei Personen, Frieda Rosenbaum, Else Levysohn, Paula Paradies;
-Spanisch: David Examus mit zwei Personen.
885
Hinterbliebenenfürsorge in der Synagogengemeinde Detmold, 1938
Enthält v. a.:
Korrespondenz mit dem Familienschutz e. V. für Hinterbliebenenfürsorge der Mitglieder jüdischer Gemeinden, Berlin.
782
Eintritt von Erna Quadfass in die Synagogengemeinde Detmold, 1937
Bemerkung:
Erna Quadfass (geb. Böhm), Bruchstraße 12 in Detmold, war 1923 aus der Jüdischen Gemeinde ausgetreten, am 4.3.1934 wurde sie getauft; am 10.11.1937 trat sie aus der Reformierten Kirchengemeinde aus; vom 24.10.1937 datiert ihre Beitrittserklärung zur Jüdischen Gemeinde, am 20.12.1937 wurde sie wieder aufgenommen.
3.2 Korrespondenzen
803
Korrespondenzen der Synagogengemeinde Detmold, vorwiegend mit
der Reichsvertretung der Juden in Deutschland, 1937-1938
Enthält:
Abstimmung zur Organisation und Durchführung von Veranstaltungen.
846
Rundschreiben und Mitteilungen des Jüdischen Central-Vereins e.V., Landesverband Rheinland-Westfalen, an die Synagogengemeinde Detmold, 1938
Enthält:
-Rundschreiben an alle Untergliederungen v. 20.5.1938 betr. Anordnung der Gestapo v. 18.5.1938, nach der sich Untergliederungen jüdischer Organisationen nicht mehr Ortsgruppe nennen dürfen, sondern Ortsverband heißen müssen;
-Probleme um die Gültigkeit von Wandergewerbescheinen und Legitimationskarten; Hinweis auf ein Gerichtsurteil zugunsten der inzwischen emigrierten Charlotte Stern;
-Hinweis des Centralvereins an die Gemeinde Detmold v. 22.8.1938, dass Inhaber eines stehenden Gewerbebetriebes innerhalb ihrer Stadt ihre Kunden besuchen dürfen.
1058
Schreiben des Palästina-Amts Berlin an die Synagogengemeinde Detmold, 1938
790
Korrespondenz der Synagogegemeinde Detmold mit
dem Preußischen Landesverband jüdischer Gemeinden, Berlin, 1936-1938
Enthält:
-Abstimmung zur Organisation und Durchführung von Veranstaltungen, 1936-38;
-Gesuche um Genehmigung von kulturellen und religiösen Veranstaltungen in der Synagoge bei der Ortspolizeibehörde Detmold, 1936-38.
857
Korrespondenz der Synagogengemeinde betreffend die angeschlossenen Gemeinden Lage, Blomberg
und Cappel-Kleinenmarpe, auch Korrespondenz mit dem Preußischen Landesverband, 1936-1938
Enthält:
-Statistisches zur Gemeinde, Vorstand und Repräsentanten;
Personalangelegenheiten:
-Auswanderung von Leo Steinweg;
-70. Geburtstag von Lina Eichmann, der Vorsitzenden des Jüdischen Frauenbundes Detmold (mit dem Ehrentitel „Mutter in Israel“);
-70. Geburtstag von Albert Eichmann;
-Ummeldungen, u. a. von Else Levysohn nach Bingen (Juni 1938), von Betty Herzberg nach Elberfeld (März 1938);
-Darlehen für Charlotte Stern;
-Hinweis auf die Konversion der Ehefrau von Wilhelm Ehrmann zum Judentum, Besuch der jüdischen Religionsschule durch die Kinder;
-Reparatur der Synagoge, u. a. unter Beteiligung des Bildhauers Georg Bünner;
-Steuerangelegenheiten, u. a. Ausgleichszahlungen nach Fortzügen aus den kleineren Gemeinden;
Wahlen und Organisatorisches
-Vorsitzender der Synagogengemeinde Detmold an den Vorsitzenden des Verbandsausschusses v. 26.8.1937,
Meldung über den Vorstand:
1. Vorsitzender Eduard Kauders
Mitglied Moritz Herzberg
Stellvertretendes Mitglied: Julius Linz;
-Vorsitzender der Synagogengemeinde Detmold an den Vorsitzenden des Verbandsausschusses v. 10.8.1937, Meldung einer Satzungsänderung gemäß Vorstandsbeschluss v. 9.8.1937 („Die Verwaltung der Gemeindeangelegenheiten erfolgt durch den Vorstand, welcher aus 3 Mitgliedern besteht“);
-Vorsitzender der Synagogengemeinde Detmold an den Vorsitzenden des Verbandsausschusses v. 19.5.1937,
Wahl von Arthur Buchholz zum Vorsitzenden des Vorstands der Synagogengemeinde;
-Vorsitzender der Synagogengemeinde Detmold an den Vorsitzenden des Verbandsausschusses v. 21.2.1937,
Amtsniederlegung des Vorsitzenden Max Meyer v. 18.2.1937;
-Gemeindeausschusswahl v. 4.11.1936:
Albert Eichmann
Dr. Albert Hirschfeld
Moritz Rülf
Julius Wertheim
Arthur Buchholz
Stellvertreter: Samuel Valk, Wilhelm Steinweg, David Examus;
-Sitzung des Gemeindeausschusses v. 29.12.1936:
Vors.: Albert Eichmann
Stellv.: Dr. Albert Hirschfeld
Protokollführer: Moritz Rülf;
-Vorsitzender der Synagogengemeinde Detmold an den Vorsitzenden des Verbandsausschusses v. 15.1.1937,
Meldung über den Vorstand:
Vorsitzender: Max Meyer
Eduard Kauders
Moritz Herzberg
Lage
-Eingemeindung nach Detmold, Übernahmeprotokoll;
-Verkauf eines Teils des Friedhofs;
-Max Werthauer zum Vertrauensmann der bisherigen Synagogengemeinde Lage bestimmt, Werthauer zum Umschreiben der Immobilien (Synagoge, Schulgebäude und Friedhof) ermächtigt (Vors. der Synagogengemeinde Detmold an den Vors. des Verbandsausschusses v. 13.1.1938);
-Verkauf der Synagoge, Kaufinteresse der Versicherungsagentur H. Obendiek;
Blomberg
-Verkauf der Synagoge an August Geise, Blomberg, hälftige Aufteilung der Kaufssumme an die Synagogengemeinde Detmold und an den Landesverband;
-Zuschuss zur Auswanderung Königheim;
-Hinweis auf jüdische Friedhöfe in Reelkirchen, Rischenau und Belle, Zustand des Friedhofs in Cappel;
-Anmeldung von Margot Masse und ihrer Tochter Irmgard in Siekholz.
-Unterstützung für die Auswanderung von Georg Levysohn unter der Bedingung einer Rückzahlung durch seine Mutter Rosa im Falle des Verkaufs ihres Hauses in der Hornschen Straße 33 in Detmold;
-Notlage der Gemeinde, Unterstützung für den Synagogendiener Flatow (Korr. mit dem Preußischen Landesverband).
Bemerkung:
Vorsteher der Synagogengemeinde Lage am 15.12.1936: Max Werthauer, stellv. Vorsteher Salli Hammerschlag (Werthauer an den Vorsitzenden des Verbandsausschusses v. 14.2.1937);
804
Korrespondenzen der Synagogengemeinde Detmold in Wohlfahrtsangelegenheiten, 1936-1938
Enthält:
Unterstützungsangelegenheiten, u. a. von Charlotte Stern aus Detmold, 1937.
Bemerkung:
Verantwortliche ist Frieda Kauders.
1073
Korrespondenz der Synagogengemeinde Detmold mit dem Sozialen Ausschuss für
jüdische Wohlfahrtspflege in Westfalen und Lippe in Bielefeld, 1937-1938
Enthält:
-Ferienkind Heinz Rosenbaum (Detmold) in Laasphe;
-Rundschreiben des Sozialen Ausschusses (Vorsitzender Dr. Kronheim, Bielefeld);
-Erholungsfürsorge; Versorgung Kranker und Behinderter;
-Jüdische Winterhilfe;
-Unterstützung der Kinder von Max Meyer bei der Ausreise in die USA.
853
Korrespondenz des Vorsitzenden der Zionistischen Arbeitsgemeinschaft Detmold, Eduard Kauders, Detmold, mit Gliederungen der Zionistischen Vereinigung für Deutschland (ZVfD), 1938
Enthält:
-Mitteilung über regelmäßige Zusammenkunft jeweils Donnerstags, Oktober 1938;
-KKL-Sammelbüchsen-Quittungsheft („Blaue Büchse“), 1938 (u. a. Einträge von Kauders, Paula Paradies, Flatow, Max Meyer, Rosenbaum, Levysohn, Elise Steinweg, Herzberg, Josef Vogelhut, Ilse Wertheim, Eichmann, Frau Hirschfeld; Sammlerin: Mary Bonom);
-Beteiligung an der ZVfD-Aktion „Buch des Gedenkens“, 1938;
-Einstellung der Zahlung des Gruppenbeitrags der Zionistischen AG (ZAG) Detmold an die ZVfD wegen wirtschaftlicher Lage, August 1938;
-Zeichnungserklärungen von Kauders, Heinz Hochfeld;
Gratulation zum 70. Geburtstag von Mitglied Lina Eichmann (Vorsitzende des Jüdischen Frauenbundes in Detmold); 1938;
-Organisation von Veranstaltungen, 1938;
-Niederlegung der Tätigkeit als Sammler und Vertrauensmann durch Kurt Andermann, Salzuflen, wegen der Vorbereitung auf seine geplante Ausbildung am Technikum Lage, Juni 1937 (Empfehlung, dass Irma Silberbach Aufgabe übernehmen soll);
-Austritt Max Alexanders aus der ZAG Detmold aus vermutlich wirtschaftlichen Gründen, Juni 1938 (ZVfD-Sekretariat Dortmund an Kauders, 20.6.38);
-Spenden für die ZVfD von Mathilde Lenzberg, Antonie Meyer;
-Umbenennung sämtlicher Gliederungen in Zionistische Ortsvereinigung (ZOV), Mai 1938;
-Statistischer Quartalsbericht der ZAG Detmold, März 1938 (12 Mitglieder; Zugang: 2, Abgang: 3; keine Mitglieder unter 18 Jahren; neu: Max und Elly Alexander; ausgeschieden: Moritz und Erika Rülf, Alfred Eichmann);
-Glückwunsch der ZVfD für Eduar Kauders zur Übernahme des Amtes als Vorsitzender bzw. Vertrauensmann der ZAG Detmold, Februar 1938;
-Rundschreiben der ZVfD, 1938;
-Bericht über Aktivitäten der ZAG Detmold, Januar 1938.
887
Korrespondenzen des Vorsitzenden der Synagogengemeinde Detmold, 1937, 1938
Enthält:
-Korrespondenz betr. einzelne Gemeindemitglieder, u. a. zu Wohnungsangelegenheiten, Frauen Schlamm;
-Glückwünsche zum 70. Geburtstag von Albert Eichmann;
-Zuschuss für eine Ausbildung als Weber für Max Flatow, Verweigerung der Anerkennung als Vorbereitung (auf die Ansiedlung in Palästina, Hachschara) durch den deutschen Landesverband des (zionistischen Weltverbandes) Hechaluz;
-Hilfsverein und Wohltätigkeitsverein;
-Selbsthilfegruppe jüdischer Körperbehinderter in Deutschland, Meldung von Wilhelm Ehrmann (Kauders v. 28.4.1937);
-Max Meyer an Albert Eichmann als Vorsitzenden des Gemeindeausschusses v. 18.2.1937: Niederlegung des Amtes als Vorsitzender des Vorstands der Gemeinde;
-Korrespondenz mit der Familie Max Heilbrunn, Palästina;
-Ankauf von Kultgegenständen für den Gebrauch in der Synagoge;
-Ausleihe eines Schofars von der Israelitischen Gemeinde Kassel;
-Zuteilung von Ausgaben des Gemeindeblattes für die jüdischen Gemeinden Preußens an alle Haushalte (Rundschreiben v. 4.10.1937), Anfrage der Gemeinde Detmold nach einem Lokalteil;
-Hinweis auf einen Vortrag von Moritz Rülf „Palästina – Land und Leute“ am 30.10.1937, Anmeldung bei der Ortspolizeibehörde (20.10.1937);
-Aufforderungen zur Zahlung zugesagter Spenden;
-Schematisierung der Buchhaltung gemäß Vorstandsbeschluss v. 11.9.1938;
-Besoldungsangelegenheiten.
-Aufnahme der Grabsteine des Detmolder Friedhofs durch Rülf im Auftrag des Gesamtarchivs der Juden in Deutschland.
Enthält auch:
Privatkorrespondenz von Eduard Kauders.
Bemerkung:
Selbsthilfegruppe jüdischer Körperbehinderter in Deutschland: Bezirk Nordwestdeutschland, Bezirksleiter war Diplom-Kaufmann Fritz Grünewald, Schötmar.
1057
Korrespondenzen, Rechnungen, Namenslisten aus der Synagogengemeinde Detmold, 1938
Enthält auch:
-Hinweis auf den Verkauf der Synagoge Oerlinghausen durch den Vermittler Max Schuler;
-Jahresrechnung 1937 des Israelitischen Wohltätigkeitsvereins;
-Umzugsmeldung des Ehepaars Stein aus Silixen;
-Namen und Anschriften der Mitglieder der Gemeinde Detmold;
-Private Korrespondenz von Eduard Kauders mit seinem Sohn Martin.
Darin:
Kein Minjan! Eine Gottesdienstordnung für minjanlose Gemeinden (Druck, hebräisch).
3.3 Kassenangelegenheiten
1052
Korrespondenzen der Synagogengemeinde Detmold, 1876-1899
Enthält:
-Ein- und Ausgaberechnungen der Gemeindekasse;
-„Verzeichniß der steuerpflichtigen Israeliten der Stadt Detmold pro 1884“;
-Etats; Hebelisten.
863
Kontenvollmachten der Jüdischen Gemeinde Detmold, 1937-1938
Enthält auch:
-Auflistung der jüdischen Vereine und Institutionen zum 13.12.1937 (Schreiben des Vorstands der Synagogengemeinde an das Postamt Detmold), genannt:
-Israelitischer Wohltätigkeitsverein
-Jüdische Winterhilfe
-Jüdischer Frauenbund
-Jüdischer Kulturbund
-Hilfe und Aufbau
-Zionistische Arbeitsgemeinschaft.
778
Geldspendebuch der Jüdischen Gemeinde Detmold, 1935-1936
Enthält:
Nach Monaten gegliedertes Verzeichnis der Einnahmen und der Ausgaben für Bedürftige.
Bemerkung:
Regelmäßig unterstützt wurden: Wilhelm Ehrmann, E. Maas, Witwe Sander, J. Wolff, Fr. Rosenbaum, Fr. Paradies.
781
Abrechnungsbelege der Jüdischen Gemeinde Detmold, 1938
Enthält:
Abrechnungen einzelner Einrichtungen und Vereine der Gemeinde:
-Wanderbücherei (Frenkel, Lemgo, einzelne Gemeinden);
-Jüdischer Nationalfonds (Keren Kajemeth Lejisrael), Zionistische Vereinigung für Deutschland – Der Vertrauensmann für das Land Lippe, Liste der Imitascheninhaber;
-Spenden und Sammelbüchsen (für ganz Lippe);
-Israelitischer Wohltätigkeitsverein Detmold, mit Namen versehene Einzahlungsquittungen (darunter „Direktor M. Rülf/Köln“ v. 10.5.1938); Rechnungen von Betrieben (betr. Sterbefälle);
-Hilfe und Aufbau;
-Verein ehem. Ahlemer e. V.
-Zionistische Vereinigung für Deutschland, Z.A.G. (Zionistische Arbeitsgemeinschaft) Detmold;
-Verschiedenes (u. a. Palästinaamt); das Kind Gerda Herzberg probeweise für fünf Tage in Berlin beim Verein „Freunde der Taubstummen“ (Jedide Jimim);
-Jüdischer Frauenbund;
-Hilfsverein der Juden in Deutschland;
-Centralverein;
-Angelegenheiten von Fritz Herzberg.
791
Quittungen der Synagogengemeinde Detmold, 1937, 1938
792
Quittungen der Synagogengemeinde Detmold, 1938
793
Synagogengemeinde Detmold, Kassenbelege, 1938
Enthält:
-Beleg für Buchbindearbeiten durch den Synagogendiener Louis Flatow, 1938;
-Rechnung über Anbringung von Schutzgittern vor den bleiverglasten Fenstern der Synagoge, Juli 1938;
-Steuereinnahmequittungen, September 1938.
888
Abrechnungen und Bankbelege der Synagogengemeinde Detmold, 1929, 1935-1938
975
Bilanzen und Rechnungsbelege der Synagogengemeinde Detmold, 1897-1898; 1883-1887
976
Abrechnungen der Synagogengemeinde Detmold, 1934, 1937
884
Haushaltsangelegenheiten der Synagogengemeinde Detmold (Etats und Jahresberichte), 1924-1937
850
Steuerbescheide der Synagogengemeinde Detmold, 1935, 1938
Enthält:
Nachträgliche Steuerzahlungen wegen der Synagoge in Bad Salzuflen, Oktober 1938.
1054
Verzeichnis der Synagogengemeinde Detmold über eingenommene und geleistete Geldspenden, Okt.-Nov. 1938
1055
Kontobücher der Synagogengemeinde Detmold, 1926-1938
1050
Formulare zur Zinssteuer-Zeichnung, Spendenquittungen, Antragsformulare und Zuweisungen der Jüdischen Winterhilfe, Detmold, 1935-1936
Enthält auch:
Mit den Namen der Sammler beschriftete Quittungsbücher (Max Werthauer, J. Wertheim, Meyer).
1061
Korrespondenz der Synagogengemeinde Detmold über Steuerforderungen
an verzogene Gemeindemitglieder, 1936-1938
Enthält:
Korrespondenzen v. a. mit den Gemeinden Düsseldorf und Köln, betr. u. a. Dr. Siegfried Brandt, Rülf, Sally Hammerschlag, Neugarten, Salomon Simon, Julius Buchholz, Isidor Herzfeld, Examus.
839
Rechnungsbelege (Ausgaben) der Synagogengemeinde Detmold, 1938
Bemerkung:
Zu den Beauftragten gehören zahlreiche Detmolder Firmen, Handwerker und Einzelhändler.
3.4 Vereine
882
Korrespondenz des Hilfsvereins der Juden in Deutschland e.V. betr. die Emigration von Mitgliedern der Synagogengemeinde Detmold, 1936-1938
Enthält:
-Fragebögen zu geplanten Auswanderungen (u. a. Eduard Kauders in die USA, Ernst Silberbach, Schotmar, mit Ehefrau Christiane Schmidt, Willi Sostberg, Horn, mit Ehefrau Ella und Kindern, Gerhard und Ilse Blumenthal);
-Auswanderung von Hans Eichmann und Frau, Schötmar;
Rundschreiben „Überblick über die Auswanderungssituation“ v. 1.7.1938 (Darstellung der Arbeit des Hilfsvereins, Berichte zu einzelnen Aufnahmeländern);
-Rundschreiben an die ehrenamtlichen Mitarbeiter;
-Liste der Vertrauensleute im Reich;
-Hinweise auf ausgewanderte lippische Juden bzw. auf Verwandte in Übersee;
-Mitgliederwerbung.
Enthält auch:
-Einzelne Anschreiben an jüdische Empfänger im preußischen Kreis Höxter.
-Spendenliste 19.2. – 11.3.1938 aus Hagen in Westfalen und Lippe;
-Vortrag des Hilfsvereins, Beratungsstelle für Westfalen, Lippe und die Kreise Bentheim, Osnabrück, Melle und Wittlage, in Detmold am 26.2.1938 (Dr. Weißenberg);
-Bemühungen Lippes, dem Bezirk Bielefeld statt wie bisher dem Bezirk Hannover zugewiesen zu werden (zuständig in Bielefeld: Dr. Katzenstein).
Enthält auch:
Beiakte Palästinaverein.
767
Israelitischer Wohltätigkeitsverein in Detmold, 1937-1938
Enthält:
-Besorgungen im Zusammenhang von Begräbnissen; Sammlung der bei Begräbnissen üblichen Spenden für die Armen;
-Aufsicht über die Friedhöfe, Sicherung von Grabsteinen;
-Kontakte zu aus Lippe emigrierten Juden (u. a. Plaut, Michaelis-Jena, Bonom);
Darin:
Grablageplan des Friedhofs der Synagogengemeinde Detmold.
Bemerkung:
Vorsitzende des Vereins: Eduard Kauders, Max Hamlet.
3.5 Stiftungen
856
Kuratorium der Salomon-Joel Herford’schen milden Stiftungen Detmold, 1928-1938
Enthält:
-Abrechnungsangelegenheiten; Kassenbelege, Kontostände, Einnahmen und Ausgaben;
-Darlehen für den Schwerkriegsbeschädigten Wilhelm Ehrmann, Heidenoldendorf; Darlehen für Theodor Hüls, Hiddesen (1935);
-Protokoll v. 20.10.1938 mit Auflistung der von der Stiftung unterstützten Personen:
Sondermann, Silixen (30 RM)
Witwe Sally Katz , Silixen (20 RM, Beihilfe für die kranke Tochter)
M. Kleeberg, Bösingfeld (20 RM)
H. Herzberg, Barntrup (20 RM)
R. Bonom, <st1:city w:st="on"><st1:place w:st="on">Detmold</st1:place></st1:city> (10 RM)
P. Paradies, <st1:city w:st="on"><st1:place w:st="on">Detmold</st1:place></st1:city> (10 RM)
E. Quadfass, <st1:city w:st="on"><st1:place w:st="on">Detmold</st1:place></st1:city> (10 RM)
F. Rosenbaum, <st1:city w:st="on"><st1:place w:st="on">Detmold</st1:place></st1:city> (10 RM)
A. Schlamm, Detmold (10 RM);
Darin:
Arbeitsbuch des Lehrers und Predigers Max Alexander (ausgestellt 18.1.1938 vom Arbeitsamt Detmold).
Bemerkungen:
-Die Stiftung hatte die Abteilungen Hauptkasse und Militär-Unterstützungskasse.
-Zum Kurator war 1936 Moritz Rülf ernannt worden (Rülf an den Preußischen Landesverband v. 18.5.1936); im September 1938 führte Moritz Herzberg die Geschäfte, die Kasse wurde von Eduard Kauders verwaltet.
861
Hermann Schiff-Stiftung in Detmold, 1916-1936
Enthält:
Aufhebung der Stiftung (Schreiben der Lippischen Landesregierung an Moritz Rülf v. 25.9.1936).
Bemerkung:
Kurator der Stiftung war seit April 1932 Julius Buchholz (Ernennung durch die Landesregierung am 12.11.1931) als Nachfolger des verstorbenen David Schiff; Buchholz verzog im Juli 1936 nach Köln. Er hatte Hedwig Block als neue Kuratorin vorgeschlagen. Die Aufhebung wurde erst mit der Bekanntmachung im Staatsanzeiger wirksam.
970
Simon Isaak Jena´sche Familien-Stiftung, 1830-1933
Enthält:
Testament von 1835 als Basis der Familienstiftung (Abschrift);
Bemerkung:
Die Stiftung wurde seit dem 1.1.1933 von Hermann Michaelis-Jena verwaltet.
4. Geschäfts- und private Unterlagen einzelner Detmolder Gemeindemitglieder
(Rosenbaum, Wertheim, Kauders)
Rosenbaum
Vorbemerkung:
Die Familie Samuel Rosenbaum, Lange Straße 76 in Detmold, war ein Warenhaus für Haushaltsgegenstände und Spielwaren. Inhaber war Eugen Wolff, der am 10.11.1938 in das KZ Buchenwald deportiert wurde und dort am 25.11.1938 starb.
848
Bekanntmachungen der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel, Fachgruppe Eisenwaren,
Elektro- und Hausgeräte, gesammelt von Samuel Rosenbaum, 1935-1938
849
Geschäftskorrespondenzen der Firma Samuel Rosenbaum, Detmold, 1936-1937
785
Kaufhaus S. Rosenbaum, Detmold, 1933, 1937
Enthält:
Bestellungen; Geschäftsverkehr aller Art; Auftragsbuch; Produktkataloge der Fa. Westfalen-Werke, Stanz- und Emaillierwerke Ahlen, Preislisten.
1051
Angebot der Spielwarenfabrik Moritz Gottschalk, Marienberg (Sachsen)
an die Firma S. Rosenbaum, Detmold, mit Warenkatalog, 1936
1056
Warenbestandsbuch der Firma S. Rosenbaum, Detmold, 1935
783
Versicherungsunterlagen der Firma S. Rosenbaum, Detmold, 1921-1938
808
Rechnungsbuch der Fa. Rosenbaum, Detmold, 1936-1938
Bemerkung:
Hinweis auf Kunden der Fa. Rosenbaum im Jahre 1938, darunter mehrere Anwälte, Bildhauer Meier, Maler Grafe, die Kriegerkameradschaft Cherusker.
799
Quittungen der Fa. Rosenbaum, Detmold, 1934-1936
1076
Bankauszüge der Firma Samuel Rosenbaum, Detmold, 1928-1937
771
Bankquittungen (Eingangsbelege) der Firma S. Rosenbaum, Detmold, 1931-1938
780
Bankauszüge der Firma Samuel Rosenbaum, Detmold, 1936-1938
772
Drei Kaufverträge mit Kunden der Firma S. Rosenbaum, Detmold, 1926, 1931, 1937
Wertheim
843
Finanz-, Miet- und Grundstücksangelegenheiten des Kaufmanns Julius Wertheim, Detmold, 1922-1933
Bemerkung:
Metall- und Hüttenwerke Detmold, 1922 mit Hauptsitz in Frankfurt/Main.
1062
Geschäftskorrespondenz des Kaufmanns Julius Wertheim, Detmold, 1923-1930
Enthält:
Gesellschaftsangelegenheiten der Metall- und Hüttenwerk GmbH (Wiesenstr. 1).
1069
Besteuerung des Kaufmanns Julius Wertheim, Detmold, für Grundbesitz in Bentheim, Kosten für dessen Familiengrabstätte in Bentheim, 1928-1938
Kauders
859
Finanzangelegenheiten von Eduard und Frieda Kauders, Detmold, 1938
Enthält:
Steuererklärungen, 1936-37; Steuerbescheid, 1936.
5. Der Bestand nach 1945
968
Mitteilung des Landesarchivs Detmold über eine Ablieferung von Schriftgut
an die Jewish Trust Corporation, 1953
Nicht zugeordnet
810
Erhebung über die Rassenzugehörigkeit der Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen in der Landgemeinde Hohenhausen, Kreis Lemgo, 1936
1075
Korrespondenz der Leseritz-Stiftung, 1909, 1937
Bemerkung:
Als Ansprechpartner ist 1937 genannt: Louis Leseritz, Iserlohn.
Falsch im Bestand
872
Kassenbuch der Jüdischen Gemeinde Brake-Nordenham, 1927-1936
Bemerkung:
Nicht Lippe!
[1] Einzelne von Nationalsozialisten geraubte Akten lippischer Synagogengemeinden oder von Einzelpersonen sind in der Wiegandschen Sammlung verblieben. Es handelt sich um Unterlagen aus Alverdissen, Bösingfeld, Detmold, Lage, Oerlinghausen und Schötmar. S. Staatsarchiv Detmold (Hg.): NSDAP und NS-Organisationen in Lippe. Findbuch bearb. v. Andreas Ruppert. 2 Bde., Detmold 1990, S. 607-612.