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Verschiedenes

Bestand B. 2/1

Nachlaß Joseph Wulf

(1912 – 1974)

Serie b    Persönliche Unterlagen, Korrespondenzen, Manuskripte und Materialsammlungen

Vorwort

Joseph Wulf (1912-1974)

Überlieferungssituation und Bestandsgeschichte

Ordnung und Verzeichnung

Liste der Fotografien und Fotopostkarten

Liste der Zeichnungen und Bilder

Liste der Karten, Pläne und Plakate

Liste der Filmnegative

Liste der Tonträger

Abkürzungsverzeichnis

 

Joseph Wulf (1912-1974)

Joseph Wulf wurde am 20. Dezember 1912 in Chemnitz als dritter Sohn des Krakauer Kaufmanns Szya (Jehoshua) Wulf (1881-1942) und seiner Frau Ettel Laja (Lea) geborene Buchaster (1890-1943) geboren. 1917 kehrte die Familie mit ihren beiden Söhnen Pinkus Elias (1909?-1943?) und Joseph, der mittlere Sohn war bei der Geburt gestorben [1], nach Krakau zurück. Joseph Wulfs Bildungsweg verlief nicht geradlinig und umfasste nach eigenen Angaben so unterschiedliche Stationen wie einen Aufenthalt an der Jeschiwa in Mir wie auch ein wohl nicht zielstrebig verfolgtes Universitätsstudium. Erste Versuche, beruflich Fuß zu fassen, unternahm Wulf als Literat. 1934 heiratete er die Lehrerin Jenta Falik-Dachner (19. Oktober 1912-28. August 1973). Im November 1936 kam der gemeinsame Sohn David in Krakau zur Welt (gest. 02. Juni 2012 in Paris).

 

Der Beginn des Zweiten Weltkriegs und der Einmarsch der deutschen Truppen in Polen 1939 bedeutete auch für Joseph Wulf und seine junge Familie das Ende ihres bisherigen, bürgerlichen Lebens. Joseph Wulf schloss sich der Krakauer Jüdischen Kampforganisation an, wurde 1943 verhaftet und als politischer Häftling ins Konzentrationslager Auschwitz III-Monowitz verbracht, wo er Zwangsarbeit für den IG-Farben Konzern leisten musste. Die Befreiung erlebte Joseph Wulf, nachdem er aus einem der Todesmärsche im Zuge der Evakuierung des Konzentrationslagers Auschwitz im Januar 1945 geflohen war. Während seine Eltern sowie sein Bruder mitsamt seiner Familie ermordet worden waren, hatten Wulfs Frau Jenta und der gemeinsame Sohn David in einem Versteck bei einem polnischen Bauern überlebt.

 

1945 war Joseph Wulf eines der Gründungsmitglieder der Jüdischen Historischen Kommission in Krakau. 1947 nutzte er eine dienstliche Reise nach Schweden, um mit seiner Familie Polen zu verlassen. Von 1948 bis 1950 nahm Wulf die Stellung eines stellvertretenden Direktors am Centre d’Études de l’Histoire des Juifs Polonais in Paris ein. 1952 schließlich ging Wulf nach Deutschland, um vor Ort die Rückgabe mehrerer Mietshäuser in Berlin und Chemnitz, die seinem Vater gehört hatten, zu betreiben. Dies gelang nur für ein Haus, das in Westberlin gelegen war. Für die in der DDR gelegenen Immobilien war dies nicht möglich, da dort die Rückerstattung von während der NS-Zeit enteigneten Eigentums prinzipiell abgelehnt wurde. In Westberlin nahm er dauerhaften Wohnsitz und widmete sich in den folgenden Jahrzehnten der wissenschaftlichen Dokumentation und der journalistischen Vermittlung des Holocaust. Das seit 1965 von Wulf verfolgte und 1973 endgültig aufgegebene Projekt eines Internationalen Dokumentationszentrums in der Wannsee-Villa, dem Ort, an dem die Vernichtung der europäischen Juden besiegelt worden war, konnte zur damaligen Zeit politisch nicht durchgesetzt werden.

 

Für seine Arbeit erhielt Joseph Wulf folgende Preise und Ehrungen:
1961    Leo Baeck Preis
1964    Carl von Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte (Berlin)
1967    Heinrich-Stahl-Preis der Jüdischen Gemeinde Berlin [2]
1967    Plaque Lion de Saint Marc für das Buch „Theater und Film im Dritten Reich“ auf der Internationalen Buchausstellung der Filmfestspiele in Venedig.

 

Am 10. Oktober 1974 nahm sich Joseph Wulf in Berlin das Leben. [3]

Überlieferungssituation und Bestandsgeschichte

Bereits zu seinen Lebzeiten hatte Joseph Wulf mehrere Mikrofilmrollen, die Teil seiner Materialsammlung waren, an Yad Vashem in Jerusalem abgegeben, wo diese die Signatur JM/2885 erhielten. Es handelt sich dabei um acht Mikrofilmrollen, die von der Wiener Library in London angefertigt worden waren und 1968 durch Joseph Wulf an Yad Vashem übergeben wurden. Die Rollen enthalten Aufnahmen von nicht detailliert aufgeschlüsseltem Material, das Joseph Wulf für sein Buch „Kunst und Kultur im Dritten Reich“ verwendet hatte. [4]

 

Hinsichtlich seiner umfangreichen Bibliothek hatte Joseph Wulf testamentarisch verfügt, dass diese dem Beit Lohamei haGhetaot – Ghetto Fighters‘ House Museum, Itzhak Katzenelson Holocaust and Jewish Resistance Heritage Museum in Israel übergeben werden sollte. Dort bildet sie heute einen Teil der Forschungsbibliothek.

 

1973 verkaufte Joseph Wulf sein von ihm so genanntes „Archiv“ – im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine Materialsammlung – an den Oberrat der Israeliten Badens und den Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen. [5] Das anlässlich des Verkaufs durch Wulf anzufertigende Verzeichnis ist allem Anschein nach nicht erstellt worden. Nach Wulfs Tod wurde die Materialsammlung vorübergehend in den Räumen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gelagert. Von dort kam sie dann nach Karlsruhe, dem Sitz des Oberrates der Israeliten Badens. Nach Gründung der Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg, 1979 wurde ein Teil des Nachlasses dorthin übergeben. Nach Gründung des Zentralarchivs zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland, Heidelberg, im Herbst 1987 wurden sowohl der an der Hochschule befindliche Teil wie auch ein Teil des in Karlsruhe verbliebenen Rests dem Zentralarchiv übergeben. [6] Diese Unterlagen, es handelt sich überwiegend um eine Materialsammlung, wurden direkt nach ihrem Eingang im Zentralarchiv verzeichnet und bilden heute die Serie a des Nachlasses Wulf.

 

Ein nicht unbeträchtlicher Teil des Nachlasses, überwiegend die Korrespondenz und Manuskripte, war in der Wohnung bei der Sekretärin Wulfs Ulla (Ursula) Böhme verblieben und erfuhr bei einem Wohnungswechsel einen erneuten Umzug. Nachdem das Zentralarchiv Anfang der 1990er Jahre Kontakt zu Frau Böhme aufgenommen hatte, gelangten diese Nachlassteile im Laufe eines Jahrzehnts nach und nach in das Zentralarchiv (Zugänge 92/21, 94/03 und 02/06). Eine Schachtel mit Privatfotos der Familie Wulf, der bei Frau Böhme verblieben war und zu dem diese eine Liste mit Datierungen und der Identifizierung der abgebildeten Personen erstellen wollte, konnte vom Zentralarchiv bislang nicht übernommen werden.

 

Um den bereits verzeichneten Nachlassteil und die nachfolgenden Zugänge voneinander unterscheiden zu können, wurde von da an der bereits verzeichnete Nachlassteil als Serie a, die späteren Zugänge als Serie b bezeichnet. Darüber hinaus wurde eine Materialgruppe, nämlich Zeitzeugenberichte verfolgter Juden, die unmittelbar nach Kriegsende entstanden waren und durch Nella Rost-Hollander an Joseph Wulf gelangt waren, in einer eigenen Serie, der Serie c, zusammengefasst.

 

Als es im Jahr 2000 zur Übernahme der Altakten der Israelitischen Religionsgemeinschaft Badens (früher: Oberrat der Israeliten Badens) kam, stellte sich heraus, dass in Karlsruhe noch recht umfangreiches Material, etwa 7 lfm, aus der Hinterlassenschaft von Joseph Wulf liegen geblieben war. Dieses wurde als Zugang 00/03 aufgenommen und gemeinsam mit der Serie b verzeichnet. Lediglich einige Pakete von Nella Rost-Hollander mit Zeitzeugenberichten, wurden der Serie c zugeordnet.

 

Nachdem so gut wie alle erhalten gebliebenen und erreichbaren Papiere aus dem Besitz von Joseph Wulf im Heidelberger Zentralarchiv zusammengeführt worden waren, ist 2002 mit Wulfs alleiniger Erbin, seiner in Paris lebenden Enkelin Naomi Wulf (1964-2012) ein Schenkungsvertrag abgeschlossen worden, in dem auch vereinbart wurde, dass sämtliche Manuskripte und Materialsammlungen frei zugänglich sind, die Benutzung der Briefe und persönlichen Unterlagen aber bis zum Jahr 2074 der Zustimmung durch Wulfs Rechtsnachfolger bedarf.

 

Während sich in der Serie a überwiegend Materialien sowie in geringerem Umfang Manuskripte befinden, umfasst die Serie b neben Materialsammlungen und Manuskripten auch umfangreiche Korrespondenz.

Ordnung und Verzeichnung

Joseph Wulf hatte nach Aufnahme seiner Tätigkeit in Berlin, sobald es seine finanziellen Möglichkeiten erlaubten, eine Sekretärin eingestellt. [7] Diese erledigte auch die Ablage. Abgelegt wurden kleinere Einheiten in Jurismappen, größere Einheiten in Stehordnern. Das zugrunde gelegte Ordnungssystem war nach sachlichen Kriterien organisiert: Korrespondenz A-Z, Buchprojekte, Verlage, Sendeanstalten, Manuskripte. Dadurch kommt es immer wieder zu inhaltlichen Überschneidungen. So finden sich Unterlagen zu Buchprojekten häufig in mehreren Ordnern, etwa wenn das Manuskript mehreren Verlagen angeboten wurde bzw. in der Konzeptionsphase von Büchern mit den zuständigen Lektoren unterschiedlicher Verlage allgemein über Thematik, Vermarktungschancen etc. brieflich verhandelt wurde. Unterlagen, die sich nicht ohne weiteres in die bestehende Ordnung einsortieren ließen, wurden in teils beschrifteten, teils unbeschrifteten Jurismappen abgelegt. Seit Anfang der 1970er Jahre lässt sich eine zunehmende Vernachlässigung der Ablage erkennen.

 

Aufgrund der selbstständigen Tätigkeit Wulfs ist der Übergang zwischen privater und beruflicher Korrespondenz fließend. Zum einen wurden wissenschaftliche Fragen auch mit Freunden thematisiert, zum anderen erwuchsen aus beruflichen Kontakten (Lektoren, Verlagsleiter, Rundfunkmitarbeiter) Freundschaften. Daraus folgt auch, dass sich Briefwechsel mit einer Person an mehreren Stellen im Verzeichnis finden lässt. Die Benutzung des Registers bzw. der Suchfunktion ist deshalb unerlässlich, um alle Nachweisstellen für eine bestimmte Person zu erhalten.

 

Unter den Materialien im Nachlass Wulf befinden sich drei Materialgruppen, die von Dritten angelegt und an Wulf weitergegeben worden sind.
Erstens sind dies die in der Serie c gesondert verzeichneten Unterlagen, die Dr. Nella Rost-Hollander (geb. 1902) anlässlich ihres geplanten Umzugs von Uruguay nach Europa an Wulf geschickt hatte. Wenige Unterlagen Rost-Hollanders finden sich auch in der Serie b. Einesteils sind dies Unterlagen über Raoul Wallenberg, die von Wulf seiner Materialsammlung zu Wallenberg hinzugefügt wurden und die heute innerhalb dieses Materials nicht mehr als gesonderte Materialgruppe zu identifizieren sind. [8] Anderenteils ist dies ein umfangreicheres Konvolut (Nr. 1310) mit vermischten Unterlagen, die aufgrund ihres Inhalts mit Sicherheit von Rost-Hollander stammen. Unklar ist, ob dieses Konvolut Teil der umfangreichen Paketsendung, die in Serie c zusammengefasst wurde, war oder zu einem anderen Zeitpunkt an Wulf geschickt worden ist. Die eindeutig als von Rost-Hollander an Wulf gelangten Konvolute wurden innerhalb des Kapitels „Materialsammlung“ als „Sammlung Nella Rost-Hollander“ verzeichnet.
Zweitens gelangte von dem Berliner Bezirksverordneten Alwin Caesar Hardtke (1905-2000) an Wulf. Hardtke war Mitglied der Berliner Spruchkammer und hatte im Rahmen dieser Tätigkeit eine Sammlung mit Material zu NS-Tätern angelegt. Die von Hardtke angelegte alphabetische Ablage unter dem Oberbegriff „Rechtsradikale“ umfasst überwiegend Zeitungsausschnitte aber auch Durchschläge von dienstlicher Post und Aktenvermerken aus seiner Zeit bei der Berliner Spruchkammer. Des Weiteren finden sich hier Gesetzestexte, Beispielurteile und Verfahrenshinweise zu Aufgabe und Durchführung von Spruchkammerverfahren. Zu dieser Materialsammlung gehört auch die Nummer 162l, die in Serie a verzeichnet ist. Der Nachlass Hardtkes befindet sich im Institut für Zeitgeschichte, Berlin-München, Bestand ED 467. Die eindeutig von Hardtke an Wulf gelangten Materialien wurden innerhalb des Kapitels „Materialsammlung“ als „Sammlung Alwin Caesar Hardtke“ verzeichnet.

 

Wie eine dritte Gruppe von Unterlagen, nämlich Akten des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete, an Wulf gelangt sind, ist unklar. Es handelt sich aber zweifellos um Originalakten, wie sich an handschriftlichen Vermerken und Paraphen in Buntstift und Tinte, Stempeln u. ä. erkennen lässt. Bereits in der Serie a ist unter Nummer 141 ein zu diesen Akten gehöriges Konvolut verzeichnet, das bei der Verzeichnung 1989 nicht als Original erkannt wurde, da es mit maschinenschriftlichen Abschriften von Material zur deutschen Politik in den besetzten Ostgebieten zusammen verpackt war. Diese Akten wurden innerhalb des Kapitels „Materialsammlung“ als „Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete“ verzeichnet.
Ob ein Konvolut (Nr. 1266), das Unterlagen der Metallgesellschaft AG Frankfurt am Main aus den Jahren 1939 bis 1941 enthält und innerhalb des Kapitels „Materialsammlung“ als „Sammlung Metallgesellschaft AG“ verzeichnet wurde, im Überlieferungszusammenhang des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete gesehen werden muss, lässt sich nur vermuten.

 

Die Ordnung des Nachlasses erfolgte nach inhaltlichen Gesichtspunkten: Persönliche Unterlagen, Korrespondenz sowie Projekte. Bei den Projekten wurde zwischen wissenschaftlichen und journalistischen Projekten unterschieden. Innerhalb der Projekte wurde nach Korrespondenz, Manuskript und Material sortiert.

 

Die Verzeichnung erfolgte flach. So wurde bei der Korrespondenz auf die Angabe von inhaltlichen Schwerpunkten sowie auf die Identifizierung von Personen verzichtet. Aufschluss über die Art der Korrespondenz geben die Formulierungen „Briefwechsel mit“ für bilaterale, „Briefe von“ bzw. „Briefe an“ für unilaterale Korrespondenzen. Auf die Nennung von akademischen Graden wurde mit Ausnahme des Professorentitels verzichtet.

 

Bei den journalistischen Arbeiten wurde in der Titelaufnahme zwischen Sendemanuskripten und Manuskripten unterschieden. Als Sendemanuskript werden nur solche Manuskripte bezeichnet, für die ein vom Sender hergestelltes und vervielfältigtes Exemplar vorliegt. Manuskript wird für maschinenschriftliche Manuskripte verwendet, die bei Sendeanstalten angeboten werden sollten oder worden sind.

Bei der Verzeichnung wurden die vorhandenen Einheiten mit Ausnahme der Korrespondenz, die nach Korrespondenzpartnern aufgeteilt wurden, in der Regel beibehalten. Dies führt häufig zu Darin-Vermerken bzw. bei Ordnern, die Korrespondenz mit einer Vielzahl von Korrespondenzpartnern/innen umfassen, zu Enthält u.a.-Vermerken.

In seltenen Fällen wurden Mappen, in denen vermischte Korrespondenz nach Korrespondenzpartnern vorsortiert abgelegt worden war, aufgelöst und in kleinere Einheiten unter den jeweiligen Korrespondenzpartnern verzeichnet. Bei Ordnern, die von Wulf bzw. seiner Sekretärin beispielsweise mit Stichworten wie „Jenta“ oder „Cholon“ angelegt worden waren, wurde die darin befindliche vermischte Korrespondenz nicht nach Korrespondenzpartnern aufgeteilt, sondern als vermischte Korrespondenz belassen. Hier war von dem Nachlassbildner ein inhaltlicher Zusammenhang geschaffen worden, der über die Person der Korrespondenzpartner hinausgeht.

 

Sowohl Korrespondenz wie auch Manuskripte und Materialien sind in einer Vielzahl von Sprachen abgefasst. Außer Englisch und Französisch werden alle auftretenden Fremdsprachen ausgewiesen.

 

Die Verzeichnung erfolgte unter Verwendung der Verzeichnungssoftware MIDOSA für WINDOWS.

 

Die alphabetische Korrespondenz wurde 2003 von Dr. Christiane Pfanz-Sponagel nahezu komplett verzeichnet. Frau Pfanz-Sponagel wurde bei der Übersetzung der hebräischen und jiddischen Texte durch Dr. Alon Tauber unterstützt. Im Dezember 2011 wurde die Verzeichnung des Nachlasses durch Dr. Monika Preuß weitergeführt und im Juni 2013 abgeschlossen. Für die Erstellung der Einlieferungslisten der Zugänge 94/04 und 00/03 ist den Studentinnen Christine Kilian und Lea Simon zu danken.

 

Bei der Benutzung ist zu beachten, dass für die Einsicht in die Korrespondenz und die persönlichen Unterlagen die Erlaubnis der Rechtsnachfolger erforderlich ist. Lediglich die Manuskripte und die Materialsammlung sind frei zugänglich.

 

Die Serie b umfasst die Nummern 435-1429, insgesamt also 994 Nummern mit ca. 30 lfm. Die Laufzeit erstreckt sich von 1922 bis 1987.

 

Heidelberg, 12. August 2013

[1] S. Schriftwechsel mit Jürgen Nitsche im März 2003 in der Dienstregistratur des Zentralarchivs AZ:7522/Wulf.

[2] S. Hans Lamm, Der Kaddisch-Schreiber einer Generation. Heinrich-Stahl-Preis an Joseph Wulf verliehen, in: Allgemeine jüdische Wochenzeitung der Juden in Deutschland 21. April 1967.

[3]Zu Leben und Werk Joseph Wulfs s. Klaus Kempter, Joseph Wulf. Ein Historikerschicksal in Deutschland, Göttingen 2013.

[4] Auskunft von Yad Vashem vom 05.06.2013, Dienstregistratur des Zentralarchivs AZ:7571.3/Yad Vashem.

[5] Vgl. Zentralarchiv Bestand B.1/19 (Oberrat), Ordner Nr. 135, Allg. Korrespondenz O-Z, 1970-74: Unter „W“ abgelegter Vorgang.

[6] Wahrscheinlich an der Hochschule für Jüdische Studien war der Nachlass Wulf mit dem Teilnachlass des Rabbiners Dr. Lothar Rothschild so gründlich vermischt worden, dass eine Trennung nicht mehr möglich war. Das Weitere zu diesem im Jahr 1989 verzeichneten Nachlass Wulf/Rothschild s. im Vorwort zum Findbuch der Serie a.

[7] Belegt sind die Übersetzerin Baronin Iris von Stryk, nach deren Tod (1961?) Pia Monika (Initialen P.M.) und seit 1963 bis zum Tod Wulfs Ulla (Ursula) Böhme.

[8] Vgl. handschriftlicher Vermerk von Ulla Böhme auf einem Brief Rost-Hollanders vom 23.08.1967 (Nr. 658, Bl. 20) „Mat. Wallenberg – in Ordner Casterman“. In dem Material zu Raoul Wallenberg (Nr. 870) ist der Zugang von Rost-Hollander nicht mehr als Einheit zu identifizieren.

Liste der Fotografien und Fotopostkarten

Nr. 596: Fotografien: Beerdigung Helga Levinson, Blatt 17-20

Nr. 684: Foto: Maya Schirmer, Blatt 12

Nr. 686: Fotografien: Dorothea und Hartmut Hollstein mit Sohn David, Blatt 16-18

Nr. 733: Fotografien: 70. Geburtstag von Ernst Jünger, Blatt 37-38

Nr. 738: Foto: Rochelle Relis, Blatt 2

Nr. 739: Foto: Samek Wachtel, Blatt 136

Nr. 795: Foto: Fassadenansicht, wahrscheinlich Gebäude Seestraße 22 in Berlin, Blatt 66

Nr. 800: Foto: Otto und Clara Most vor dem Bahnhof Gesundbrunnen in Berlin, Blatt 110

Nr. 806: Foto: Stefan Janicki, Blatt 100

Nr. 813: Foto: Gruppenbild mit Delegierten beim World Congress for Jewish Culture, New York 1948, Blatt 88

Nr. 820: Fotoalbum Privatfotos Wulf Polen vor 1947, Paris vor 1952 mit 28 Fotografien

Nr. 830: Foto: Präsentation der arani-Verlags-GmbH des Buches „Das Dritte Reich und seine Vollstrecker“ sowie der Schallplatte „Jiddische Volks- und Ghetto-Lieder“, Blatt 3

Nr. 834: Fotografien von Gemälden, Blatt 39-48

Nr. 908: Fotografien von Schriftstücken aus dem Warschauer Ghetto), Blatt 88-155

Nr. 909: Fotografien aus der Zeitschrift Dror, Blatt 15-20;
Foto einer Zeichnung mit dem Motiv des Ahasver, Blatt 32
Fotografien aus dem Warschauer Ghetto, Originale liegen in Yad Vashem, Blatt 33-44 und 46-49

Nr. 950: Foto einer Seite eines Aufsatzes von Adam Czerniaków, Blatt 156

Nr. 971: Postkarten: Adolf Hitler, Blatt 141-143
Postkarte: Walther von Brauchitsch, Blatt 144
Postkarte: Berlin Unter den Linden mit Hakenkreuzfahnen beflaggt und Obelisken mit Reichsadlern als Straßenschmuck, Blatt 145
Postkarte: Abfahrt des Reichspräsidenten von Hindenburg von der Nicolaikirche in Potsdam, Blatt 146
Foto: „Hitler nimmt die Geburtstagsglückwünsche der Wehrmacht und der Waffen-SS entgegen, 20.4.44“, Original bei Ullstein Bilderdienst, Blatt160
Foto: Reichsaußenminister Konstantin Freiherr von Neurath, Blatt 161

Nr. 1021: Fotopostkarte: Maya Schirmer auf ihrem Grundstück am Shenandoa, Blatt 35

Nr. 1109: Foto: Archivkartons der Joseph Wulf Collection JM/2885 in Yad Vashem, Jerusalem, Blatt 25

Nr. 1166: zwei Fotos mit Szenen aus dem Ghetto Lodz jeweils in doppelter Ausfertigung; Fotos von Abbildungen aus einem Buch, Blatt 28-31

Nr. 1167: Foto: „Ahnentafel des Führers“; Foto einer Abbildung aus einem Buch, Blatt 11
Foto: Unterarm mit tätowierter Nummer aus Auschwitz [114866 = Nummer von Joseph Wulf, vgl. Kempter, Joseph Wulf, S. 59], Blatt 12
Foto: Deutsche Soldaten schneiden Juden die Pejes und den Bart ab; Foto einer Abbildung aus einem Buch, Blatt 18
Foto: Portrait Reichsaußenminister Freiherr Konstantin von Neurath, Blatt 19
Foto: Deutsche Soldaten schneiden Juden die Pejes und den Bart ab; Foto einer Abbildung aus einem Buch, Blatt 21

Nr. 1188: mit Ausnahme weniger Blatt Fotografien zur Geschichte der Wehrmacht

Nr. 1281: Foto: Schreiben des polnischen Botschafters in den USA 1939, aus dem Fotoarchiv der Bibliothek für Zeitgeschichte, Stuttgart, Blatt 1

Nr. 1347: Foto: Joseph Goebbels bei einer Rede im Freien, Blatt 91

Nr. 1362: Foto: SS-Obergruppenführer Friedrich-Wilhelm Krüger in Krakau, 1940, Blatt 1
Fotografien einer Burganlage, Blatt 2-3
Fotopostkarte Neue Reichskanzlei, Berlin: Eingang zum Arbeitszimmer von Adolf Hitler, Blatt 4
Fotopostkarte Neue Reichskanzlei, Berlin: Eingang zum Arbeitszimmer von Adolf Hitler, Nahaufnahme, Blatt 5

Nr. 1374: Foto: Hitler zu Besuch auf der Villa Hügel in Essen anlässlich des 70. Geburtstages von Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, 1940), Blatt 290 u. 337

Nr. 1394: Foto: Glückwunschanzeige im Militär-Wochenblatt zum 50. Geburtstag Adolf Hitlers am 20. April 1935, Blatt 141
Foto: Abbildung des Reichsbürgergesetzes vom 15.09.1935 (Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre), Blatt 169

Liste der Zeichnungen und Bilder

Nr. 739: Selbstportrait Abraham Sutzkever, Blatt 97

Nr. 818: Bleistiftportrait Joseph Wulf mit nicht zu identifizierender Signatur des Zeichners, 1969, Blatt 24

Nr. 1171: Federzeichnung: männliches Brustportrait, Bildunterschrift unten rechts שאגאל (= Chagall), Blatt 42

Nr. 1204: - Federzeichnungen, Signatur des Künstlers „Abba“:
Bl. 1: לערעק און עפעק געבן זיך צו הענט
Bl. 2: Sub specie aeternitatis
Bl. 4: דאס טוד און פראזע
Bl. 6: קונסט איז אמת
Bl. 7:  פראמעטעוס זוכט זיינס גלייכן
Bl. 8: ווען פרדס בלום דעבליט זיך
Bl. 9: שטומע נשמות
Bl. 10: גאט איז אנוועזט
Bl. 13: ohne Titel
- Foto einer Zeichnung, Portrait Joseph Wulf, Künstler Ber Horowitz, 1939; mit handschriftlicher Widmung Joseph Wulfs an seine Frau Jenta, 1954), Blatt 16

Nr. 1362: Cigaretten-Bilderserie „Raubstaat England“, Blatt 7-24
Cigaretten-Bilderserie „Adolf Hitler“, Blatt 25-58

Liste der Karten, Pläne und Plakate

Nr. 795: Handzeichnung nach den Katasterkarten, Grundstück Berlin, Seestraße 22, Blatt 63

Nr. 1168: Kopien Grundrisszeichnungen des Gebäudes Berlin-Grunewald, Douglasstr. 16‑18), Blatt 45-47

Nr. 1172: Plakat anlässlich einer Gedenkveranstaltung zur Liquidation der jüdischen Organisationen in Krakau, 25. Februar 1947 [gesonderte Aufstellung], Blatt 60
Plakat anlässlich eines Konzerts mit Vertonungen von Gedichten von Mordechai Gebirtig, 20. Oktober 1945 [gesonderte Aufstellung], Blatt 103

Nr. 1202: Karte: Deutsche Siedlungsgebiete in Böhmen und Mähren-Schlesien, Blatt 108

Nr. 1405: Karte: Ostblatt, Kartographisches Institut Berlin, ca. 1930er Jahre, Blatt 1

Nr. 1417: Plakat: Nachfahrentafel des Israel ben Elieser (1700-1760), des Begründers des Chassidismus [gesonderte Aufstellung], Blatt 1

Liste der Filmnegative

Nr. 795: Filmnegative von Dokumenten, zu Blatt 88, 92, 94, 101

Nr. 946: Filmnegative von historischen Zeitungen, zu Blatt 19, 36, 37, 38

Nr. 949: Filmnegative von historischen Zeitungen, zu Blatt 152

Nr. 995: Mikrofilmstreifen von Archivmaterial, zu Blatt 123

Nr. 996: 58 Filmnegative von historischen Zeitungen, zu Blatt 160

Nr. 1107: Negativstreifen mit Aufnahmen eines Dokuments, zu Blatt 7

Nr. 1167: Fotonegativ eines Fotos der Gleise, die am Eingang zum Konzentrationslager Auschwitz enden, zwischen Blatt 18 und 19

Nr. 1188: Fotonegativ von zwei Diagrammen zur Gesamtstärke der Einsatzgruppe A, zu Blatt 5 und 6
Fotonegativ : Totenmaske von Heinrich Himmler, zu Blatt 24
Fotonegativ : Männer beugen sich über verschnürte Pakete, zu Blatt 25 und 26
Fotonegative: Ghetto-Bilder, zu Blatt 178

Nr. 1198: vier Negativrollen [gesonderte Aufstellung]

Nr. 1394: Fotonegativ : Ministerialblatt des Reichs- und Preußischen Ministeriums des Innern 4.1939, zu Blatt 162

Nr. 1428: Mikrofilm des Jüdisch-Historischen Archivs, Warschau: Syg. JM/218 A.[rchiv] R.[ingelblum] Prasa podziemna [= Untergrundpresse] [gesonderte Aufstellung]

Liste der Tonträger

Nr. 1202: zu Blatt 135 (Werbeplatte (33 UpM): Auszüge aus Original-Tondokumenten der Jahre 1933-45 mit den Stimmen von Hitler, Goebbels, Göring, Heiß, Chamberlain u. a. (maritim Sammel-Dokumentation))

Nr. 1421: Radiointerview Jürgen Vietig mit Joseph Wulf „Koexistenz und Konflikt – zur Geschichte der jüdisch-polnischen Beziehungen“ für den RIAS, 1969

Nr. 1422: Platte mit Peter Rohland

Nr. 1423: Joseph Wulf (Klavier: Friedrich Scholz)

Nr. 1424: Auschwitz-Lieder

Nr. 1425: Interview Wulf/Frentzel für den Südwestfunk

Nr. 1426: Interview Wulf/Goldmann für den RIAS

Nr. 1427: Songs by Joseph Wulf, Piano: Friedrich Scholz

[alle Originaltonträger sind beim Bestand, die digitalen Sicherungsdatenträger gesondert aufgestellt]

Titelblatt Nachlaß Wulf
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